Europas Staaten zapfen Bondmarkt kräftig an
Anleiheemissionen
Europas Staaten zapfen Bondmarkt kräftig an
kjo Frankfurt
Für die Emittenten von Staatsanleihen ist es ein guter Jahresauftakt, sehr rege Aktivitäten konnten in den ersten drei Monaten 2025 registriert werden. Der gesamte vierteljährliche Bruttoabsatz in Europa – das beinhaltet die EU-Mitgliedstaaten, das Vereinigte Königreich und die EU-Kommission – belief sich im ersten Vierteljahr 2025 auf 1.159 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg um 6,7% gegenüber dem Vorjahresquartal und um 29,8% gegenüber dem Schlussquartal des Vorjahres. Die Gesamtemissionen (Anleihen und Geldmarktinstrumente) im ersten Quartal sind die höchsten in einem ersten Vierteljahr seit dem Jahr 2006 und die zweithöchsten in einem Quartal nach dem zweiten Dreimonatszeitraum 2020.
Das erste Halbjahr ist zumeist von einer guten Emissionstätigkeit gekennzeichnet. Denn viele Adressen betreiben ein sogenanntes Frontloading, d.h. sie nehmen in den ersten Monaten verhältnismäßig mehr an den Fixed-Income-Märkten an Mitteln auf als im zweiten Halbjahr. Zum einen sitzen Investoren zum Jahresbeginn meist auf sehr hohen Liquiditätsbeständen, die nach Anlage drängen, zum anderen sichern sich Emittenten gern schon früh einen guten Teil ihres Jahresrefinanzierungsbedarfs. Das zweite Halbjahr hat zudem ein kleineres Emissionsfenster unter anderem wegen der Sommerpause. Ohne die Emissionen der EU-Kommission emittierten die EU-Mitgliedstaaten und das Vereinigte Königreich im ersten Quartal Schuldtitel im Wert von 1.096 Mrd. Euro, was einem Anstieg von 5,7% gegenüber dem Vorjahr und einem Plus von 29,6% gegenüber dem Vorquartal entspricht. Einen aufwärtsgerichteten Trend verzeichnen nach wie vor ESG-Emissionen der Staaten. Der Euro ist die führende Emissionswährung.
