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Munich Re behauptet sich als Governance-Primus

Im Ranking des Investorenverbands DVFA nimmt der Rückversicherer 2021 abermals die Spitzenposition ein. Schwächen zeigen viele Unternehmen in der Aufsichtsratsbesetzung und der Konzeption der virtuellen Hauptversammlung

Munich Re behauptet sich als Governance-Primus

swa Frankfurt

Im Governance-Ranking institutioneller Anleger hat Munich Re ihren Spitzenplatz 2021 verteidigt. Der Investorenverband DVFA hat dem Rückversicherer erneut als einzigem Dax-Wert die höchste Kategorie mit dem Prädikat „hervorragend“ zuerkannt. Insgesamt 13 Unternehmen bekommen unterhalb des Klassenprimus das Gütesiegel „sehr gut“ angeheftet, im Vorjahr fielen noch 18 Gesellschaften in diese Kategorie.

Um eine Stufe auf Platz 2 hochgearbeitet hat sich die Deutsche Börse. Ein rasanter Aufstieg gelingt BMW, die von Rang 19 auf Rang 3 klettert. Ebenfalls deutlich verbessert hat sich Allianz, die sich von Platz 10 kommend nun den dritten Rang mit dem Münchener Autokonzern teilt. Volkswagen, das Schlusslicht der beiden Vorjahre, ist diesmal auf Platz 30 eingruppiert, erhält das Zeugnis „gut“ und nicht mehr „befriedigend“.

Auf den hinteren Rängen sind mehrheitlich Dax-Aufsteiger vertreten, bis auf einen noch mit der Gesamtwertung „befriedigend“. Die rote Laterne erhält diesmal die Porsche Automobil Holding, deren Governance die DVFA insgesamt mit „mangelhaft“ benotet.

Die Dax-Unternehmen mit großen Verbesserungen im Governance-Score weisen sich laut Investorenverband durchweg durch Qualitätssteigerungen in den Themen Vorstand und Aufsichtsrat aus. Rasante Abstiege seien dagegen nahezu durchweg ausgelöst durch Verschlechterungen im Bereich Aufsichtsrat – vor allem im Hinblick auf die Unabhängigkeit von Gremienmitgliedern, fehlende oder nicht wirksam implementierte zeitliche Regelgrenzen für die Zugehörigkeit und fehlende Altersgrenzen sowie zu geringe Teilnahmequoten in Aufsichtsrats- und/oder Ausschuss-Sitzungen.

Punktabzug hat vielerorts die Ausgestaltung der virtuellen Hauptversammlungen während der Corona-Pandemie ausgelöst. Die DVFA hat das Format der Online-Aktionärstreffen stärker hinterfragt und kritisiert, dass nur sehr wenige Unternehmen ihren Aktionären die Möglichkeit einräumten, noch während der Versammlung Nachfragen zu stellen. Die Rechte der Investoren seien damit nicht hinreichend gesichert.

Wertberichtigt Seite 6

Bericht Seite 7

Top 10 im Governance-Ranking
RangUnternehmenPunkte *
 1Munich Re91,01
 2Deutsche Börse87,36
 3BMW85,67
 3Allianz85,67
 5BASF85,39
 6Infineon84,83
 6Eon84,83
 8Daimler84,55
 9Deutsche Post83,43
10Deutsche Bank82,58
*) in Prozent, maximal 100 erreichbarQuelle: DVFA Börsen-Zeitung
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