Hoffnung auf weitere Zinssenkungen

Britische Inflation deutlich schwächer als erwartet

Der starke Rückgang der Inflation im November überraschte viele Volkswirte. Am Markt wird über weitere Zinssenkungen 2026 spekuliert.

Britische Inflation deutlich schwächer als erwartet

Britische Inflation schwächer als erwartet

Hoffnung auf weitere Zinssenkungen im kommenden Jahr

hip London

Die britische Inflation ist im November überraschend stark gesunken. Am Markt wurde daraufhin über weitere Zinssenkungen der Bank of England im kommenden Jahr spekuliert. Dass die Geldpolitiker der Notenbank am Donnerstag die Bank Rate um 25 Basispunkte auf 3,75% senken werden, gilt bereits als ausgemacht. Wie das Statistikamt ONS mitteilte, ging die Teuerungsrate von 3,6% auf 3,2% zurück. Volkswirte hatten dagegen im Schnitt 3,5% auf der Rechnung. Die Lebensmittelinflation war einer der Treiber der Abschwächung des Preisauftriebs. Sie sank von 4,9% auf 4,2%.

Falken unter Rechtfertigungsdruck

Die Daten seien „eine klare Herausforderung“ für die vier Mitglieder des Monetary Policy Committee (MPC), die sich bislang gegen eine weitere Zinssenkung aussprachen, sagte der Makroökonom Tomasz Wieladek von T. Rowe Price. Am Markt wird spekuliert, dass Notenbankchef Andrew Bailey für eine Zinssenkung votieren wird. Bei einem Abstimmungsergebnis von 5:4 wäre Baileys Stimme die ausschlaggebende gewesen. Doch nun könnten auch „Falken“ ihre Haltung ändern. Wieladek wertete die Daten als „klares Signal dafür, dass der Zinssenkungszyklus noch lange nicht vorbei ist“.

Wachstum rückt in den Vordergrund

S&P Global Market Intelligence rechnet schon im Februar mit dem nächsten Schritt. „Die MPC-Falken werden weiter davor warnen, dass die erhöhte Dienstleistungs- und Lebensmittelinflation im Verbund mit dem immer noch starken Gewinnwachstum mittelfristig ein Risiko für die Preisstabilität darstellen“, schrieb Raj Badiani, Economics Director bei dem Finanzdatenanbieter, in einer ersten Einschätzung. „Aber der Großteil des MPC wird vermutlich die Sicht annehmen, dass das Inflationsumfeld weniger besorgniserregend ist und die Wirtschaft eine helfende Hand benötigt, um die derzeitigen Wachstumsprobleme abzuschütteln.“