Britischer Preisauftrieb schwächt sich ab
Britischer Preisauftrieb schwächt sich ab
Britischer Preisauftrieb schwächt sich im Oktober ab
Erster Rückgang der Teuerungsrate in fünf Monaten
hip London
Die britische Teuerungsrate ist zum ersten Mal seit fünf Monaten zurückgegangen. Wie das Statistikamt ONS mitteilt, schwächte sich der Preisauftrieb von 3,8% im September auf 3,6% im Oktober ab. Treiber waren vor allem die Gas- und Strompreise, die nach einer Veränderung der regulatorischen Obergrenze für die Energierechnungen privater Haushalte nicht ganz so stark stiegen wie im vergangenen Jahr, sagte der ONS-Chefvolkswirt Grant Fitzner.
Auch Hotelübernachtungen hätten sich verbilligt. Steigende Lebensmittelpreise (+4,9%) hätten diese Faktoren aber teilweise ausgeglichen. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 3,6% gerechnet. Die Bank of England hatte bei der jüngsten Sitzung des geldpolitischen Komitees die Erwartung formuliert, dass der Preisauftrieb bei 3,8% seinen Höhepunkt erreicht habe. Sie geht davon aus, das offizielle Inflationsziel von 2,0% nicht vor 2027 zu erreichen.
Entspannung am Arbeitsmarkt
Die Inflationsdaten lassen am Markt die Hoffnung auf eine Zinssenkung bei der nächsten Sitzung am 18. Dezember steigen. Zudem stieg die Arbeitslosigkeit auf 5%, ein seit der Pandemie nicht mehr erreichtes Niveau. Das Wirtschaftswachstum bewegte sich in den Sommermonaten unter den Erwartungen der Notenbank.
„Der Rückgang der Inflation ist eine gute Nachricht für Haushalte und Unternehmen im ganzen Land“, sagte Schatzkanzlerin Rachel Reeves, die in der kommenden Woche ihren lang erwarteten Haushaltsentwurf vorlegt. „Aber ich bin entschlossen, mehr zu tun, um die Preise nach unten zu bringen.“
Haushalt im Fokus
Nun komme es darauf an, dass der Haushalt keine inflationäre Wirkung zeige, schrieb Raj Badiani, Economics Director bei S&P Global Market Intelligence, in einer ersten Einschätzung. Ein Teil des Preisauftriebs geht darauf zurück, dass Unternehmen die von Reeeves verfügte Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge für Arbeitgeber und den steigenden Mindestlohn an ihre Kunden weitergeben.
Der ehemalige Chefvolkswirt der Bank of England, Andy Haldane, hatte der Regierung vor den Daten vorgeworfen, durch „wiederholte Fehler“ dafür gesorgt zu haben, dass britische Unternehmen und Verbraucher lieber Geld zu Seite legten, als es auszugeben.
