CEO von First Brands tritt zurück
CEO von First Brands tritt zurück
Patrick James, der Gründer der First Brands Group, ist als Vorstandsvorsitzender des insolventen Autoteilezulieferers zurückgetreten. In einer Erklärung vom Montag teilte First Brands mit, dass Charles Moore, ein Manager der Sanierungsberatung Alvarez & Marsal, zugestimmt habe, James’ Position in einer Rolle als „Interims-Vorstandsvorsitzender“ zu übernehmen. Darüber berichtete die „Financial Times“.
Moore, der bereits als Chief Restructuring Officer die chaotische Insolvenz von First Brands überwachte, erklärte, das Unternehmen arbeite daran, „einen Verkaufsprozess zu ermöglichen, der darauf ausgelegt ist, das bestmögliche Ergebnis für unsere Stakeholder zu erzielen“.
Die Priorität liege darin, „Stabilität und Verlässlichkeit des Geschäfts sicherzustellen“. Er fügte hinzu, dass die weit verzweigte Unternehmensgruppe „eine starke Basis aus weltweit anerkannten Marken und eine widerstandsfähige Position im Aftermarket der Automobilindustrie“ habe.
Ein Sprecher von James sagte, er habe „die Interessen des Unternehmens stets über seine eigenen gestellt und bleibe zutiefst dem Erfolg des Unternehmens sowie der Maximierung des Werts zum Nutzen seiner Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und Kreditgeber verpflichtet“.
Kreditgeber machen Druck
James vollzieht mit dem Schritt aber eine Kehrtwende. Obwohl der Unternehmer zunächst zugestimmt hatte, während des Insolvenzverfahrens als Vorstandsvorsitzender im Amt zu bleiben, war der Druck auf den 61-jährigen Unternehmer in der vergangenen Woche stetig gewachsen – angesichts der drohenden Milliardenverluste für Kreditgeber der Gruppe. Sein Sprecher hatte der „Financial Times“ deshalb bereits zuvor signalisiert, dass der Gründer von First Brands erwäge, „seine Rolle aufzugeben“. Die Ankündigung vom Montag kommt somit nicht mehr völlig überraschend. Mehr als 200 Fonds haben laut Morningstar über Privatkredite ein Exposure zu dem insolventen Autoteilehersteller. Dazu gehören etwa die UBS-Fonds „UBS Hedge Fund Solutions“ und „1977 O'Connor“, bei denen es allein um mehr als 500 Mill. Dollar geht.
Mysteriöse Zurückhaltung
James hält sich trotzdem strikt aus der Öffentlichkeit heraus. Vor fünf Jahren benannte er sein Konglomerat, zu dem laut Webseite nun 24 Firmen aus dem Automobilbereich gehören, in First Brands Group um. Der Unternehmer ist über eine Reihe von Limited Liability Corporations Eigentümer des Autoteileanbieters und zugleich als Präsident und CEO vieler seiner Gesellschaften eingetragen. Seinen Gläubigern bereitet der Geschäftsmann wohl noch viel Kopfzerbrechen.