Asset Management

DWS befördert Investmentchef Vincenzo Vedda

Seit über zehn Jahren arbeitet er für die DWS, jetzt zieht er als Chief Investment Officer in die Geschäftsführung ein. Vincenzo Vedda steigt bei der DWS weiter auf.

DWS befördert Investmentchef Vincenzo Vedda

DWS befördert Investmentchef Vincenzo Vedda

Von Philipp Habdank, Frankfurt

Die DWS befördert ihren Chief Investment Officer Vincenzo Vedda. Wie der Vermögensverwalter mitteilt, beruft er Vedda mit Wirkung zum 1. August in die Geschäftsführung, wo er das rund 777 Mrd. Euro schwere liquide Geschäft der DWS verantworten soll. Dazu zählt sowohl das aktive als auch das passive Portfoliomanagement. Vedda verantwortet damit gut drei Viertel des von der DWS verwalteten Vermögens. Bereits im November vergangenen Jahres hatte Vedda den Posten des obersten Anlagestrategen von Björn Jesch übernommen.

Performance-Druck

Vedda arbeitet seit 2013 für die DWS und führte im vergangenen Jahr die Bereiche Portfoliomanagement, Chief Investment Office und Economic Research zusammen, wie es in der Mitteilung heißt. Ende 2022 übernahm er die Leitung des aktiven Portfoliomanagements. 2023 kam die Verantwortung für das passive Portfoliomanagement hinzu. Vor seiner DWS-Zeit war Vedda für die US-Investmentbank Morgan Stanley in London und Frankfurt sowie für die genossenschaftliche DZ Bank in Frankfurt tätig.

In seiner neuen Funktion wird es für Vedda vor allem darauf ankommen, die DWS in einem volatilen Marktumfeld mit Blick auf die Anlageklassen diversifizierter aufzustellen. DWS-CEO Hoops hob in der Mitteilung zudem explizit Veddas „Performance-Orientierung“ hervor – ein klarer Wink, wo sich die DWS verbessern muss. Zum 1. September bekommt die DWS mit Benjamin Gärtner zudem einen Leiter für das globale Aktiengeschäft. Er kommt ebenso von Union Investment wie auch Björn Deyer, der ab Oktober die Bereiche Altersvorsorge, Versicherungen und Multi-Level-Vertriebe in Deutschland leiten wird.

Insgesamt verwaltet die DWS rund 1 Bill. Euro, wovon 44% auf aktive und 33% auf passive Anlageklassen entfallen. Zusammen sind das rund 777 Mrd. Euro. Die restlichen rund 232 Mrd. Euro entfallen vor allem auf Cash (10%) und alternative Anlageklassen (11%). Das rund 111 Mrd. Euro schwere Alternatvie-Portfolio – zu dem neben Immobilien- auch Infrastruktur- und Private-Investments zählen – hat seit dem Rücktritt von Paul Kelly keinen eigenen Chef mehr. Stattdessen berichten die jeweiligen Produktchefs direkt an DWS-Chef Stefan Hoops.

Private Credit bleibt Baustelle

Während die DWS in den liquiden Anlageklassen die Weichen gestellt hat, herrschen im Bereich der alternativen Anlageklassen noch viele Fragezeichen. Insbesondere im Bereich Private Credit, wo die DWS ursprünglich ein eigenes Sales- und Origination-Team aufbauen wollte, um einen milliardenschweren Direct-Lending-Fonds aufzulegen. Da diese Idee im Markt jedoch nicht verfing, kündigte Hoops eine Kehrtwende an und möchte die DWS im Private-Credit-Geschäft wieder enger an die Deutsche Bank heranrücken. Als neuer Leiter für Private Credit wurde Patrick Conners installiert, der von der Deutschen Bank kam. Diese wickelt im Gegenzug ihre eigene Private-Markets-Plattform wieder ab.

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