Wachstumskapital

Ex-Akasol-CEO Schulz widmet sich Start-ups

Am Aktienmarkt sorgte Sven Schulz mit dem Batteriehersteller Akasol für Aufmerksamkeit. Nun hat er ein neues Projekt gestartet.

Ex-Akasol-CEO Schulz widmet sich Start-ups

Von Helmut Kipp, Frankfurt

Im Februar verkündete Sven Schulz seinen Rückzug vom Batteriehersteller Akasol. Seither konzentriert er sich mehr auf die unternehmerischen Aktivitäten seiner Beteiligungsgesellschaft Summiteer. Die Investmentfirma aus Süddeutschland unterstützt Start-ups und Wachstumsunternehmen beim Aufbau ihrer Geschäftsmodelle. Dafür stehen laut Firmenangaben 100 Mill. Euro Eigenkapital zur Verfügung.

Schulz hat Summiteer 2021 gegründet. Seit Sommer 2022 ist mit dem früheren Investmentbanker Dominik Bär ein zweiter Geschäftsführer an Bord. Die beiden kennen sich seit langem. Schulz hebt Bärs Expertise aus mehr als 50 beratenen IPO- und M&A-Transaktionen und die seit Jahren bestehende vertrauensvolle Zusammenarbeit hervor. Beim Akasol-Börsengang im Jahr 2018 war Bär als Berater dabei und hat später für den Vorstand der Batteriefirma den Verkauf an den nordamerikanischen Autozulieferer BorgWarner Anfang 2021 koordiniert. Vor seinem Wechsel zu Summiteer leitete der Manager das Investment Banking der Hamburger Privatbank Berenberg in Deutschland, Österreich und der Schweiz und arbeitete zwischen 2014 und 2020 für die US-Investmentbank­ Lazard.

Summiteer investiere vorrangig in Unternehmen mit skalierbaren, nachhaltigen und innovativen Geschäftsmodellen, heißt es in der Mitteilung. Die Branchenschwerpunkte sind offenbar recht weit gefasst – die Aufzählung reicht von Konsumentengeschäften über Energie, Lebensmittel, Industrie und Software bis zu Mobilität und Transport. Unterstützt würden sowohl Start-ups in der Frühphase als auch Unternehmen in Wachstumsphasen.

Derzeit ist Summiteer den Angaben zufolge in acht Unternehmen investiert, darunter die Bio-Lebensmittelfirma Followfood, das Greentech-Unicorn Enpal und die auf Mehrwegalternativen spezialisierte Recup. Die Investmentgesellschaft ist eine Tochter der Familienholding der Schulz Group, deren Geschäftsführung Sven Schulz ebenfalls verantwortet. Zu der Gruppe gehören insgesamt neun Unternehmen.

Lukrativer Ausstieg

Bei Akasol agierte Schulz nach dem Rückzug aus der operativen Verantwortung im Februar 2022 noch bis August als Executive Management Consultant. Das Unternehmen, das sich zu den führenden Herstellern von Batteriesystemen für Nutzfahrzeuge zählt, entstand 2008 aus einer akademischen Tüftlergruppe: Professoren und Studenten der TU Darmstadt hatten ein solargetriebenes Rennmobil konstruiert, mit dem sogar Weltmeisterschaften gewonnen wurden.

Schulz war die treibende Kraft hinter Akasol. Der 1975 geborene Wirtschaftsingenieur, der auch über einen MBA-Abschluss der Universität St. Gallen verfügt, führte das Unternehmen gut 13 Jahre als CEO und war über die Schulz Group größter Aktionär.

Im Februar 2021 lancierte BorgWarner ein Übernahmeangebot. Die Amerikaner boten 120 Euro je Aktie – das Zweieinhalbfache des Emissionspreises von 48,50 Euro. Damit kam das vergleichsweise kleine Unternehmen auf eine Eigenkapitalbewertung von mehr als 700 Mill. Euro. Schulz schlug ein und verkaufte seine Anteile. Vom Börsenzettel ist Akasol inzwischen verschwunden.

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