Staplerhersteller

Langjähriger Finanzvorstand von Jungheinrich hört auf

Der Staplerhersteller Jungheinrich hat ab Anfang 2026 eine Finanzchefin. Die Nachfolge des bisherigen Ressortchefs hat sich seit Frühjahr 2024 abgezeichnet.

Langjähriger Finanzvorstand von Jungheinrich hört auf

Langjähriger Finanzvorstand von Jungheinrich hört auf

ste Hamburg

Volker Hues, seit 2009 Finanzchef von Jungheinrich, scheidet zum Jahresende aus dem Vorstand des Staplerherstellers aus. Wie das familiengeprägte MDax-Unternehmen aus Hamburg am Donnerstag bekannt gab, gibt der 62 Jahre alte promovierte Diplom-Ökonom seinen Posten „im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat“ auf, um sich künftig auf Beratungs- und Aufsichtsratsmandate zu konzentrieren. Die Nachfolge von Hues ist bereits seit Frühjahr 2024 geregelt. Als „designated CFO“ gehört Heike Wulff seit Mai vergangenen Jahres dem Vorstand an. Die 45 Jahre alte Diplom-Wirtschaftsjuristin, die Steuerberater- und Wirtschaftsprüferexamen abgelegt hat, ist seitdem zuständig für die Bereiche Bilanzierung, Controlling, Steuern und Innenrevision.

Mit Hues verlässt das dienstälteste Mitglied im aktuellen, fünfköpfigen Vorstand das Unternehmen. Seit seiner Berufung 2009 habe er die Entwicklung des Konzerns maßgeblich geprägt vom strategischen Ausbau des werthaltigen Finanzdienstleistungsgeschäftes über die konsequente Ausrichtung auf profitables Wachstum bis hin zur gezielten Internationalisierung des Unternehmens, einschließlich erster M&A-Transaktionen in den USA. Hues habe „die Entwicklung von Jungheinrich über mehr als ein Jahrzehnt hinweg mit Weitblick, Integrität und Führungskompetenz entscheidend gestaltet“, so Aufsichtsrat und Gesellschafterfamilien Lange und Wolf in der Mitteilung. „Wir danken ihm für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit sowie die nachhaltigen Impulse, die er in dieser Zeit gesetzt hat.“

Branchenerfahrungen bei Kion

Zu Hues' Nachfolgerin hieß es, Heike Wulff werde ihr Ressort „zu einer tragenden Säule“ der im Mai veröffentlichten mittelfristigen Wachstumsstrategie von Jungheinrich weiterentwickeln, so Aufsichtsratschef Rolf Najork, der selbst – wie vor wenigen Tagen bekannt wurde – zum Ende dieses Jahres sein Mandat im Kontrollgremium niederlegen wird. Die gebürtig aus Herford stammende Wulff war vor ihrem Wechsel zu Jungheinrich im Jahr 2021 für den Frankfurter Rivalen Kion und von 2012 bis 2018 für die in Hamburg ansässige Staplermarke Still tätig. Zuvor arbeitete sie von 2004 an für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC.

Übernimmt das Finanzressort im Jungheinrich-Vorstand: Heike Wulff
.Übernimmt das Finanzressort im Jungheinrich-Vorstand: Heike Wulff.
Jungheinrich AG

Erster weiblicher Finanzvorstand von Jungheinrich wird Wulff nicht. Bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2000 nach 37-jähriger Tätigkeit für das Unternehmen war Karin Martin für das Ressort verantwortlich. Martin begleitete auch das Börsendebüt von Jungheinrich Ende August 1990.

Verlust im dritten Quartal

Der Start der künftigen Finanzchefin Wulff fällt in eine schwierige Phase. Nach einer Gewinnwarnung im Juli berichtete das Unternehmen im Oktober mit Verweis auf Sonderbelastungen im Zusammenhang mit einem Sparprogramm sowie mit dem Verkauf der russischen Tochtergesellschaft über einen Verlust im dritten Quartal. Die Jungheinrich-Vorzüge legten 2025 bislang zwar um rund ein Drittel auf zuletzt rund 34 Euro zu. Zugleich verdoppelte sich aber der Kion-Kurs seit Ende vergangenen Jahres.