Nach acht turbulenten Jahren

Mark Tucker tritt als Chairman von HSBC ab

HSBC beginnt die Suche nach einem neuen Chairman. Mark Tucker kündigte nach acht Jahren an, das Amt niederzulegen.

Mark Tucker tritt als Chairman von HSBC ab

HSBC hat mit der Suche nach einem Nachfolger für Chairman Mark Tucker begonnen (67). Er kündigte am Vorabend der Hauptversammlung an, das Amt vor dem Jahresende niederzulegen. Tucker übt es seit Oktober 2017 aus. Als möglicher Nachfolger wird der ehemalige Citigroup-Präsident Jamie Forese gehandelt, der bereits im Board der britischen Großbank sitzt.

Mark Tucker tritt dieses Jahr
als Chairman von HSBC ab

hip London

Die Nachricht kam am Donnerstag nicht ganz überraschend. Schließlich näherte er sich bereits den neun Jahren im Amt, die der britische Corporate Governance Code als Höchstwert nennt. Sky News hatte schon im Dezember vergangenen Jahres berichtet, dass HSBC sich mit seiner Nachfolge beschäftigt.

Es waren acht turbulente Jahre für Tucker. Er führte zuvor den in Hongkong ansässigen Versicherer AIA, ein Spin-off der American International Group. Nachdem ihm Douglas Flint das Amt übergeben hatte, beschleunigte er die Verlagerung des geschäftlichen Schwerpunkts nach Asien. Im Zuge der Restrukturierung wurden Tausende von Stellen gestrichen. Tucker war kein Chairman, der im Hintergrund blieb. Er machte John Flint zum Nachfolger von Stuart Gulliver als CEO. Als Flint nicht die gewünschten Resultate lieferte, verabschiedete er ihn nach nur 18 Monaten. Noel Quinn ließ er erst einmal als Übergangschef Probe laufen, bevor er ihm 2020 das Amt auf Dauer übertrug. Im Juli vergangenen Jahres übernahm Georges Elhedery den Chefsessel.

Acht turbulente Jahre

In seine Amtszeit fiel nicht nur die Pandemie, sondern auch die Verschärfung der geopolitischen Spannungen zwischen den USA und der Volksrepublik China. Vor fünf Jahren kritisierte ihn der damalige US-Außenminister Mike Pompeo dafür, dass HSBC das chinesische Sicherheitsgesetz für Hongkong unterstützte. Andererseits machte der chinesische Großaktionär Ping An Druck, das hochrentable Asiengeschäft auszugliedern.

Mit der Suche nach einem Nachfolger wurde das unabhängige Boardmitglied Ann Godbehere betraut, das auch bei Shell und Stellantis im Board sitzt.

Aktive Amtsführung

Zu den Herausforderungen, denen sich der Nachfolger des Asienexperten Tucker stellen muss, gehört die zunehmende Entkopplung der USA von China. Der wachsende Protektionismus schadet der Bank, zu deren Kerngeschäft die Finanzierung des Welthandels zählt.

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