Vertragsverlängerung

Merz bleibt weitere fünf Jahre bei Thyssenkrupp

Martina Merz lässt sich bei Thyssenkrupp für weitere fünf Jahre in die Pflicht nehmen. Das ist nur folgerichtig, ist der von ihr angestoßene Konzernumbau doch längst noch nicht abgeschlossen.

Merz bleibt weitere fünf Jahre bei Thyssenkrupp

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Martina Merz, die im Herbst 2019 nolens volens interimistisch von der Aufsichtsrats- an die Vorstandsspitze bei Thyssenkrupp getreten war und erst im April des Folgejahres einen dreijährigen Vorstandsvertrag unterschrieb, geht in die Verlängerung. Der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Siegfried Russwurm beschloss am Donnerstag, den bestehenden Vertrag mit der 59-Jährigen um fünf Jahre bis März 2028 zu verlängern, wie der Industriekonzern mitteilte.

Das ist nur folgerichtig, ist der von ihr angestoßene Umbau des Konglomerats doch längst noch nicht abgeschlossen. Dass sich die Neuaufstellung nicht in wenigen Wochen bewerkstelligen lässt, daran hatte Merz bei ihrem Dienstantritt allerdings auch keine Zweifel gelassen und sich sogleich ans Werk gemacht. Von Anfang an war der studierten Maschinenbauerin klar, dass es bei Thyssenkrupp weniger ein Erkenntnis-, wohl aber ein Umsetzungsproblem gab. Das hat sie geändert, auch wenn ihr die äußeren Umstände dabei selten in die Hände spielten.

Zugegeben, der Verkauf der Aufzugssparte an die Private-Equity-Investoren Advent und Cinven für gut 17 Mrd. Euro war eine Meisterleistung. Ohne diesen, diese These sei gewagt, hätte Thyssenkrupp die Pandemie aber auch nicht überlebt. Der ursprünglich geplante Verkauf des Stahlgeschäfts ließ sich mangels verlässlicher Kaufinteressenten nicht realisieren, und selbst die Abspaltungspläne für die Stahlsparte mussten mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs auf Eis gelegt werden.

Dennoch hat sich Merz in den vergangenen drei Jahren nicht nur im Unternehmen viel Respekt erarbeitet. Das „Manager Magazin“ zeichnete sie als einflussreichste Frau der deutschen Wirtschaft aus.