Siemens besetzt den neuen Posten des Leiters für künstliche Intelligenz (KI) mit einem Fachmann von Amazon. Der promovierte Informatiker Vasi Philomin, der laut Siemens im Besitz von mehr als 100 US-Patenten ist, leitet vom 1. Juli an die Abteilung Daten und künstliche Intelligenz von Siemens. Er wechselt von Amazon zu Siemens. Dort war er acht Jahre tätig und zuletzt für die KI-Produktstrategie von Amazon Web Services (AWS) verantwortlich. Philomin werde bis auf Weiteres von Seattle im Bundesstaat Washington aus für Siemens arbeiten, sagte ein Sprecher des Münchner Konzerns. Im Westen der USA seien zahlreiche Partner von Siemens wie Nvidia und AWS.

Philomin soll für Siemens die Entwicklung industrietauglicher KI vorantreiben. Technik- und Strategievorstand Peter Körte, an den er berichtet, hebt hervor, dass Philomin „eine seltene Kombination aus tiefem technischen Fachwissen, strategischem Weitblick und bemerkenswerter Umsetzungsstärke“ mitbringe. Er werde für Siemens entscheidend zum Ausbau der Daten- und KI-Kompetenzen beitragen. Nach Angaben seines neuen Arbeitgebers verfügt Philomin über umfassende Erfahrungen mit maschinellem Lernen, Plattformarchitekturen und KI-Anwendungen im industriellen Maßstab.

Der KI-Chef von Siemens erkennt im Zusammenspiel mit der realen Welt die nächste große Entwicklungsstufe für künstliche Intelligenz: „Maschinen, Fabriken und Infrastrukturen, die selbstständig erkennen, analysieren und handeln.“ Siemens sei bestens aufgestellt, um diese Transformation anzuführen, sagt Philomin.

Bevor er Mitte 2017 zu Amazon gekommen war, war er mehr als zwölf Jahre für den niederländischen Konzern Philips tätig gewesen, die letzten zwei Jahre für das abgespaltene Lichtgeschäft. Für Philips verantwortete er nach Angaben von Siemens „globale Innovationsinitiativen in den Bereichen Computer Vision und vernetzte Systeme“.