Streit um Debbie Crosbies Vergütung bei Nationwide
Streit um Debbie Crosbies Vergütung bei Nationwide
hip London
Die rund 7 Mill. Pfund, die Nationwide-CEO Debbie Crosbie (55) für ihre Dienste erhalten soll, sorgen immer noch für Ärger. Wie der „Guardian“ berichtet, regt sich Unmut unter Mitgliedern der Building Society, denen auf der Hauptversammlung am 25. Juli kein verbindliches Votum dazu eingeräumt wird.
Crosbie steht seit 2022 an der Spitze von Nationwide. Davor fungierte sie als CEO der TSB Bank. Die Schottin, die in Glasgow aufgewachsen ist, machte 2024 durch die Übernahme der börsennotierten Virgin Money für 2,9 Mrd. Pfund von sich reden. Vergangenen Monat erhob der König die Absolventin der University of Strathclyde in den Stand einer Dame.
Kein Mitspracherecht
Aus der Fusion ging der zweitgrößte Hypotheken- und Sparkontenanbieter des Landes hervor. Für manche in der City war der Deal Ausdruck der Misere des britischen Retailbankgeschäfts. Sie habe eine Challenger Bank wie Virgin Money in die Arme eines genossenschaftlichen Instituts getrieben. Mitglieder waren dagegen besorgt, wie es künftig um die sozialen Werte von Nationwide bestellt sein würde. Das umstrittene Vergütungspaket passe eher zu einer Großbank. Das entsprechende Gesetz, der Building Societies Act, sieht vor, dass die Mitglieder lediglich die Boardmitglieder wählen können. Anders als den Aktionären börsennotierter Institute wird ihnen kein Mitspracherecht bei der Vergütungspolitik zugesprochen.
Erfolgreicher Dealmaker
Crosbies Karriere hatte bei der Clydesdale Bank in Glasgow begonnen, nachdem sie bei Prudential als Trainee tätig war. Man sieht den Namen des Instituts zuweilen noch auf schottischen Banknoten. Doch Clydesdale Bank wurde erst von der National Australia Bank übernommen. Dann wurde sie unter Crosbies Führung in die Holding CYBG (Clydesdale Yorkshire Banking Group) ausgegliedert und an die Börse gebracht. Vor sieben Jahren übernahm sie Virgin Money und nahm deren Namen an.