Billigflieger

Ryanair wegen irreführender Werbung ermahnt

Ryanair darf ihre Fernsehspots mit dem Slogan „Jab & Go“ („Impfen & Verreisen“) in Großbritannien nicht mehr verwenden. Der irische Billigflieger erwecke den Eindruck, dass Verbraucher nach einer Impfung problemlos in den Urlaub fliegen könnten. Zudem sei die Impfung bislang nicht auf Verlangen verfügbar.

Ryanair wegen irreführender Werbung ermahnt

hip London

 – Die britische Advertising Standards Authority (ASA) hat dem Lufthansa-Rivalen Ryanair die weitere Verwendung seiner „Jab & Go“-Werbespots untersagt. Wie der Regulierer mitteilte, gingen 2370 Beschwerden ein. Der Slogan, der sich mit „Impfen & Verreisen“ übersetzen lässt, mache Verbrauchern Hoffnung, nach einer Impfung problemlos in den Urlaub fliegen zu können. Das sei aber nicht gewährleistet. Zudem sei die Impfung bislang nicht auf Verlangen verfügbar.

Unternehmen der Reisebranche müssten in einer Phase großer Ungewissheit darüber, wann die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie enden, große Sorgfalt üben, um die Verbraucher nicht in die Irre zu führen. Es hatte auch Beschwerden von Menschen gegeben, die fanden, dass die Werbung anstößig sei und die Auswirkungen von Covid-19 trivialisiere.

„Wir haben zwar zur Kenntnis genommen, dass viele Zuschauer den Ton der Werbung geschmacklos fanden, gingen aber davon aus, dass sie nicht in schwerem oder verbreiteten Maß Anstoß erregt“, hieß es dazu in der Entscheidung der ASA. Ryanair behauptete, die Entscheidung stehe im Gegensatz zum Erfolg der britischen Impfkampagne, kündigte aber an, die umstrittenen Spots nicht weiter zu verwenden. Unterdessen eskalierte in Irland der Streit zwischen dem Billigflieger und der Irish Travel Agents Association (ITAA). Es geht dem Verband der Reisebüros zufolge um Erstattungen für von der Pandemie betroffene Buchungen im Volumen von 20 Mill. Euro, die Ryanair nicht geleistet habe. Das Unternehmen erkennt die Ansprüche nicht an.