Compliance-Regeln

BaFin schießt über das Ziel hinaus

Die deutsche Finanzaufsicht setzt ihren Beschäftigten viel zu enge Grenzen für die Geldanlage. Daher wird es ihr künftig noch schwerer fallen, qualifizierte Nachwuchskräfte zu rekrutieren.

BaFin schießt über das Ziel hinaus

lee

Mit den neuen Compliance-Regeln für die privaten Finanzgeschäfte ihrer Belegschaft dürfte sich die Finanzmarktaufsichtsbehörde BaFin einen Bärendienst erwiesen haben. Ein so weitgehendes Handelsverbot, das alle im Inland gehandelten Wertpapiere und EU-Finanzdienstleister ausschließt, macht die Behörde eigentlich nur noch für Menschen zu einem attraktiven Arbeitgeber, die höchstens in einen Bausparvertrag investieren würden. Im Inland gehandelte Aktien und die zugehörigen Finanzinstrumente sind künftig für etwa 90% der Beschäftigten tabu. Der mit der Rekrutierung von Nachwuchskräften betrauten Mitarbeiterin des Personalreferats kann man da nur raten, sich in theologischen Seminaren, bei angehenden Grundschullehrern oder gleich an Waldorfschulen nach geeigneten Absolventen umzusehen. Ob diese neben konservativem Anlageverhalten auch die Fähigkeit mitbringen, dafür zu sorgen, dass es an den Börsen mit rechten Dingen zugeht, kann man ja bei der nächsten BaFin-Reform evaluieren.