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Bantleon schluckt Fondstochter von Warburg

Die beiden mittelständischen Assetmanager mit Sitz in Hannover gehen zusammen. Bantleon erwirbt die ehemalige Fondstochter der Nord/LB und vervierfacht sein verwaltetes Fondsvermögen.

Bantleon schluckt Fondstochter von Warburg

wbr Frankfurt

Mit einer ersten Übernahme des Jahres in der deutschen Fondsbranche bekommt die Warburg Invest AG erneut einen neuen Eigentümer. Das verwaltete Vermögen der Firma beträgt rund 18 Mrd. Euro. Bantleon kommt bislang auf gut 5 Mrd. Euro Fondsvermögen. Die zweite Fondstochter der Privatbank, die Warburg Invest KAG, ist nicht Gegenstand der Transaktion.

Der Assetmanager Bantleon kauft von der Warburg Bank damit die ehemalige Nord/LB Asset Management mit Sitz in Hannover, die heute unter dem Namen Warburg Invest AG firmiert. Es sei angedacht, die Firmen unter einem Namen zusammenzuführen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Üblich ist in der Branche ein mittlerer einstelliger Prozentbetrag des verwalteten Vermögens.

Durch die Übernahme, die in den nächsten Monaten noch von den Aufsichtsbehörden BaFin und Finma genehmigt werden muss, entsteht ein Assetmanager mit einem verwalteten Vermögen von über 23 Mrd. Euro und einem betreuten Vermögen von über 24 Mrd. Euro. Die Nord/LB Asset Management war 2018 von M.M.Warburg gekauft worden und ist nicht in Cum-ex-/Cum-cum-Geschäfte verwickelt.

Bantleon hebt hervor, dass man mit dem Kauf das Anleihenmanagement weiter ausbauen werde und im Aktienmanagement wachsen wolle. Vor allem aber könnten Kunden künftig Master-KVG-Leistungen er-halten, erklärt Stephan Kuhnke, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schweizer Bantleon AG, Muttergesellschaft der Bantleon Invest in Hannover. Aus seiner Sicht ergänzen sich die Geschäftsmodelle.

Beide Unternehmen betreuen fast nur institutionelle Kunden. Dabei ist Bantleon stärker auf aktives Management spezialisiert, während die neue Tochter ihre Portfolios eher indexorientiert managt und Servicedienstleistungen als Master-KVG erbringt. Warburg Invest sieht sich durch die Übernahme ebenfalls gestärkt. „Gemeinsam können wir so unseren Wachstumskurs fortsetzen. Das gilt umso mehr, da keine betriebsbedingten Kündigungen geplant sind“, sagt Vorstandsmitglied Dirk Rogowski.

Die Warburg Invest KAG verbleibt im Besitz der Warburg Bank. Stephan Schrameier, Vorstand der Warburg Bank, sagt: „Dieser Verkauf ist ein weiterer Meilenstein in der konsequenten Umsetzung unserer Strategie.“ Die Bank werde die Aktivitäten in einer Gesellschaft bündeln.

Wertberichtigt Seite 2