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Berliner Sparkasse verdient ein Drittel mehr

Die Berliner Sparkasse hat im ersten Halbjahr trotz wachsender konjunktureller Unsicherheiten deutlich mehr verdient als im Vergleichszeitraum. Der Ausblick bleibt vorsichtig optimistisch und die Prognose wird bestätigt.

Berliner Sparkasse verdient ein Drittel mehr

sp Berlin

Die Berliner Sparkasse hat im ersten Halbjahr trotz wachsender konjunktureller Unsicherheiten deutlich mehr verdient als im Vergleichszeitraum und bleibt auf Kurs zu ihren Jahreszielen. „Allerdings dämpfen weiter steigende Preise und Kaufkraftverluste, eine spürbare Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie der Material- und Arbeitskräfte­mangel die Aussichten“, schränkte der Vorstandsvorsitzende Johannes Evers die Pro­gnose ein. Ungeachtet der aktuellen Unsicherheit bleibt das Institut für den laufenden Turnus „vorsichtig zuversichtlich“. Nach einem Vorsteuergewinn von 43 (i. V. 32) Mill. Euro im ersten Halbjahr soll per Ultimo ein Ergebnis vor Steuern von 85 (42) Mill. herausspringen.

Der Zinsüberschuss kletterte in den ersten sechs Monaten auf 411 (399) Mill. Euro, was vor allem auf höhere Beteiligungserträge sowie höhere Zinserträge aus dem Kreditkartengeschäft zurückzuführen war, wie die gemessen an ihrer Kundenzahl größte deutsche Sparkasse mitteilte. Der Provisionsüberschuss stieg um fast ein Fünftel auf 137 (116) Mill. Euro, wozu vor allem steigende Erträge aus dem Zahlungsverkehr und Kontoführungsgebühren beigetragen haben. Die Verwaltungsaufwendungen lagen bei 421 (443) Mill. Euro unter dem Vorjahr, was vor allem auf die Auslagerung von Pensionsverpflichtungen im Jahr 2021 zurückzuführen ist.

Der Kreditbestand im Geschäft mit privaten Kunden, Firmenkunden und in der gewerblichen Immobilienfinanzierung nahm in den ersten sechs Monaten um 827 Mill. Euro auf 26,75 Mrd. Euro zu. Allein auf die gewerbliche Immobilienfinanzierung entfiel Neugeschäft von rund 1,15 Mrd. Euro, fast doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Kreditbestand in der ge­werblichen Immobilienfinanzierung kletterte auf 13,5 (Ende 2021: 13,02) Mrd. Euro. Auch das Neugeschäft mit Firmenkunden lag mit einem Kreditvolumen von 556 (521) Mill. Euro leicht über dem Vergleichszeitraum, und der Kreditbestand wuchs auf 7,34 Mrd. Euro. In der privaten Baufinanzierung war das Neugeschäft mit 507 (586) Mill. Euro rückläufig. Hier machten sich laut Berliner Sparkasse unter anderem das Auslaufen staatlicher Förderprogramme und ein scharfer Wettbewerb bemerkbar. Der Bestand kletterte auf 5,53 Mrd. Euro.

Die Kreditrisikovorsorge weist einen Nettoaufwand von 45 (19) Mill. Euro auf. „Der Anstieg geht im Wesentlichen auf Zuführungen zu Vorsorgereserven nach § 340f HGB zurück; der Aufwand aus der Bildung von Einzelwertberichtigungen für alle bekannten Risiken war geringer als im Vorjahreszeitraum“, teilte das Institut mit. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB wurde um 25 Mill. Euro aufgestockt.

Die Kundeneinlagen erhöhten sich im ersten Halbjahr um 449 (765) Mill. Euro auf rund 23 Mrd. Euro. Als Reaktion auf die Zinsanhebung der EZB hat die Berliner Sparkasse das Verwahrentgelt, das sie in der Vergangenheit Kundinnen und Kunden mit hohen Einlagen berechnet hatte, vollständig gestrichen.

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