Neuer Vorstandsvorsitzender

Deutsche Börse regelt Weimer-Nachfolge intern

Die Deutsche Börse hat die Nachfolge von Vorstandschef Theodor Weimer mit Stephan Leithner erstmals intern geregelt. Der Ex-Banker und Private-Equity-Manager weist einen beeindruckenden M&A-Track-Record vor.

Deutsche Börse regelt Weimer-Nachfolge intern

Deutsche Börse regelt Weimer-Nachfolge intern

M&A-erfahrener Stephan Leithner wird neuer Vorstandsvorsitzender

phh Frankfurt

Die Deutsche Börse hat die Nachfolge für ihren zum Jahresende ausscheidenden Vorstandschef Theodor Weimer intern geregelt. Wie das Unternehmen am späten Freitagnachmittag via Ad-hoc-Nachricht bekannt gab, wird Stephan Leithner ab kommendem Jahr die Geschicke der Börse leiten. Darauf hat sich der Aufsichtsrat der Deutschen Börse geeinigt.

Der 57-Jährige soll das Amt allerdings schon zum 1. Oktober antreten und die Deutsche Börse bis zum Jahresende als Doppelspitze gemeinsam mit Weimer führen. Mit der Beförderung Leithners besetzt die Deutsche Börse den CEO-Posten damit erstmalig aus den eigenen Reihen. Alle vorherigen CEOs kamen von außen. Weimer kam seinerzeit 2018 von der zur italienischen Unicredit gehörenden HypoVereinsbank.

Strategische M&A-Deals unter Stephan Leithner

Auf eine langjährige Banker-Vergangenheit blickt auch Leithner zurück. Er arbeitete von 2000 bis 2015 für die Deutsche Bank, wo er zunächst für den Aufbau des Kapitalmarkt- und M&A-Geschäfts verantwortlich war und 2012 schließlich in den Vorstand einzog. Bevor sich Leithner 2018 der Deutschen Börse anschloss, war er zudem noch zwei Jahre für den schwedischen Private-Equity-Investor EQT tätig.

Bei der Deutschen Börse war Leithner bisher für das Pre- und Post-Trading verantwortlich. Zu seinem derzeitigen Zuständigkeitsbereich zählen aber auch das Nachhandelsgeschäft mit der Clearstream-Gruppe sowie das strategisch wichtige Segment Investment Management Solutions, wo die Deutsche Börse im vergangenen Jahr mit Simcorp die größte Übernahme der Firmengeschichte gestemmt hat. Auch die vorherigen Übernahmen von Axioma, Kneip, UBS Fondscenter oder FundsDLT fielen in Leithners Bereich.

Ging es für Weimer bei dessen Amtsantritt darum, die Börse „aus einer Zeit tiefer Verunsicherung herauszuführen“, wie es Aufsichtsratschef Martin Jetter beschreibt, dürfte Leithner vor allem daran gemessen werden, ob und wie die Wachstumspläne bei Investment Management Solutions aufgehen. Das Segment ist Teil der Strategie „Horizon 2026“ und adressiert Assetmanager.