Im Gespräch: Alexander Hofmeier, Syntelligence

Investieren wie die Top-Investoren

Mit Syntelligence ist das nächste Geldanlage-Fintech an den Markt gegangen. Gründer Alexander Hofmeier hat eine Scoring-Methode entwickelt, um die nachhaltig erfolgreichen Portfolio-Picks der großen Investoren in einem Fonds zu bündeln. Im ersten Jahr wurde damit eine Rendite von 17% erzielt.

Investieren wie die Top-Investoren

Wer als Privatanleger oder Fondsmanager Stock Picking betreibt, ist mit einer ernüchternden Bestandsaufnahme konfrontiert. Privatanleger verzeichnen über die Zyklen hinweg zu 70 bis 85% Verluste. 80 bis 95% der aktiven Fondsmanager gelingt es nicht, die Benchmark nachhaltig zu übertreffen. Doch genau darin liegt auch eine Chance. Die Idee: Jene Investoren zu selektieren, denen das dauerhaft gelingt, und deren Aktien-Picks in ein Fondsprodukt zu gießen.

Dieser Aufgabe hat sich Syntelligence-Gründer Alexander Hofmeier gestellt. „Wir wollen Anlegern den Zugang zu den Aktien-Picks der Top-Investoren ermöglichen. Hierzu analysieren wir, welche Investoren über Jahre und Jahrzehnte erfolgreich sind, und bedienen uns mit einem Algorithmus-gesteuerten Scoring-Modell aus deren Portfolios“, so Hofmeier im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.

Lernen von den Besten

Dabei folgt der „Syntelligence Growth Fund“ in der Titelauswahl einem mehrstufigen Prozess: Am Anfang steht die Selektion, bei der mehr als 1.000 der Top-Investoren unter die Lupe genommen werden und anhand von Kriterien entschieden wird, wer in die Auswahl kommt. Dazu zählen Adressen wie Warren Buffett, Bill Ackman oder Donald Yacktman.

Uns ist wichtig, dass die Investoren über verschiedenste Zeiträume hinweg starke Renditen erzielen und nicht abhängig von einzelnen Themen oder Marktphasen sind.

Alexander Hofmeier, Syntelligence

„Uns ist wichtig, dass die Investoren über verschiedenste Zeiträume hinweg starke Renditen erzielen und nicht abhängig von einzelnen Themen oder Marktphasen sind. Ebenso vermeiden wir Risiken, indem wir anhand von Volatilität sowie Turnover Ratio aussortieren und sicherstellen, dass mindestens 50% der Assets in den Top-10 Investments sind – denn hieraus wollen wir uns bedienen.“

Muss über Zyklen hinweg funktionieren

Damit sind dann kurzfristige Outperformer aussortiert, wie zuletzt diejenigen, die mit KI-Aktien brillierten. Es wird also viel ausgesiebt. „Da bleibt trotzdem einiges an Value und Growth übrig, was über die Zyklen hinweg verlässlich funktioniert. Und diese Anlagestrategien der Top-Investoren werden von uns in einem Portfolio kombiniert.“

Wir extrahieren diese Daten und schauen uns neben der Stichtagsbetrachtung auch Zeitreihen an, um die dahinterstehende Investment-Dynamik zu erkennen.

Alexander Hofmeier, Syntelligence

Nach der Investorenselektion, deren Stock Picks über SEC-Bekanntmachungen einsehbar sind, folgt bei Syntelligence die Portfolioanalyse. „Wir extrahieren diese Daten und schauen uns neben der Stichtagsbetrachtung auch Zeitreihen an, um die dahinterstehende Investment-Dynamik zu erkennen“, sagt Hofmeier.

Syntelligence verfolgt strenge Investmentkriterien

Man wolle auf Werte setzen, die ein großes Vertrauen („High Conviction“) der Investoren genießen würden. Die Werte müssten eine hohe Kapitalallokation des Investors aufweisen und weiter aufgebaut werden. Zusätzliche Kriterien bei einzelnen Aktien seien eine Marktkapitalisierung von mehr als 1 Mrd. Dollar sowie ein hinreichend liquider Handel.

Über das Scoring-Modell des Geldanlage-Fintechs erfolgt dann die Auswahl der sogenannten „High Conviction“-Aktien plus die Konsolidierung in das Syntelligence-Portfolio. Mit quartalsweisen oder monatlichen Veröffentlichungen erfolgt routinemäßig die nächste Analysereihe und notfalls eine Anpassung der Gewichtung oder es rotieren neue Titel rein.

Best-of-Portfolio

Als fertiges Anlageprodukt steht dann ein „Best-of-Portfolio“, das in dem einen Jahr seit Auflage ein Plus von 17% erzielt hat. Rund 16 Mill. Euro Assets under Management (AuM) hat der Syntelligence Growth Fund bislang. Hofmeier peilt an, das in diesem Jahr deutlich auszubauen. „Bei Privatanlegern ist die aktive Vermarktung als Publikumsfonds erst mit einem Jahr Track Record möglich.“

Bei Privatanlegern ist die aktive Vermarktung als Publikumsfonds erst mit einem Jahr Track Record möglich. Deshalb bewegen wir uns erst ab jetzt stärker in die Direktvermarktung.

Alexander Hofmeier, Syntelligence

Erst dann dürfe z.B. die eigene Performance kommuniziert werden. Deshalb bewege sich Syntelligence ab dem zweiten Quartal auch stärker in die Direktvermarktung. Bislang sind vor allem Vermögensverwalter, Finanzberater, Dachfonds und sehr vermögende Privatpersonen (HNWI) investiert.

Das Grundprinzip bei Syntelligence lautet: Algorithmus und regelbasierte Investments statt Emotionen. Im Backend sind Ampega als Kapitalverwaltungsgesellschaft, die Kreissparkasse Köln als depotführende Stelle und BN Partners als Haftungsdach für den Fonds tätig.

Im Gespräch: Alexander Hofmeier

Investieren wie Top-Investoren

Der Gründer von Syntelligence erklärt die Anlagestrategie des Geldanlage-Fintechs

Von Björn Godenrath, Frankfurt

Syntelligence will die Anlagestrategien von Top-Investoren wie Warren Buffett, Bill Ackman oder Donald Yacktman in einem Portfolio kombinieren. Dabei setzt das Fintech auf Algorithmen und regelbasierte Investments statt auf Emotionen.