Die meisten Deutschen erwarten steigende Zinsen

Umfrage: Viele Bausparer haben schon mindestens eine Immobilie - Staat soll aktiver werden

Die meisten Deutschen erwarten steigende Zinsen

tl Frankfurt – Die Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen erwartet für die nähere Zukunft steigende Zinsen. 52 % gehen in den kommenden fünf Jahren davon aus, in den nächsten zehn Jahren sind es sogar 62 %. Dies ergab eine internetrepräsentative Online-Befragung, die im Auftrag der Deutschen Bank Bauspar AG im Juli dieses Jahres durchgeführt wurde und an der sich 1 000 Internetnutzer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren beteiligt haben. Sie liegt der Börsen-Zeitung vorab exklusiv vor.Für Michael Ost, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank Bauspar AG, einer Tochter der Deutschen Bank, haben die Befragten realistisch wahrgenommen, “dass die Ära des extrem günstigen Geldes nicht mehr allzu lange anhalten wird”. Damit rückten die Vorteile des Bausparens in den Fokus. “Denn Bausparer sichern sich für die Zukunft günstige Zinsen und damit eine kalkulierbare Finanzierung ihres Bau- oder Kaufvorhabens.” Die Umfrage zeigt auch, dass nur rund ein Viertel aller in Deutschland lebenden Personen eine Baufinanzierung hat, Männer mit 29 % etwas mehr als Frauen (24 %). Bei 58 % läuft sie noch länger als fünf Jahre. Es überrascht nicht, dass mehr Bausparer finanzieren als Nichtbausparer (47 % zu 12 %). Enormes PotenzialEinige derjenigen, die bereits einen Bausparvertrag haben, wollen einen neuen abschließen. 19 % von ihnen erklärten dies für die nächsten zwölf Monate als wahrscheinlich oder sicher. Bei den Nichtbausparern sind es hingegen lediglich 7 %. Dies zeigt nach Ansicht von Ost, dass Bausparen in der heutigen Zeit ein enormes Potenzial hat. Die meisten Bausparer (62 %) besitzen bereits eine oder mehrere Immobilien, meist als Selbstnutzer (58 %). Bei Personen ohne einen solchen Vertrag sind nur 30 % Immobilienbesitzer.Angesichts der im internationalen Vergleich extrem niedrigen Wohneigentumsquote in Deutschland (48 %) fordert Ost mehr Anstrengungen der Politik als das Baukindergeld. “Nötig ist ein KfW-Bürgschaftsprogramm, das die Eigenkapitalbasis der Kaufinteressenten stärkt. Kombiniert werden sollte dieses Programm mit der Festsetzung eines Freibetrags bei der Grunderwerbsteuer – schließlich sind die hohen Kaufnebenkosten ein wesentliches Hindernis beim Erwerb einer eigenen Immobilie. Schließlich sollte auch das bewährte Instrument der Wohnungsbauprämie gestärkt werden”, so der Vorstandschef der Deutschen Bank Bauspar AG.