Umfrage

Die Risikolage entspannt sich

bn Frankfurt – Gute Nachrichten für Genossenschaftsbanken und Sparkassen: Die Lage von Kleinstunternehmen und Soloselbständigen, in der Regel Kunden bei einem der beiden Finanzverbünde, hellt sich zusehends auf. Darauf deuten zumindest die...

Die Risikolage entspannt sich

bn Frankfurt – Gute Nachrichten für Genossenschaftsbanken und Sparkassen: Die Lage von Kleinstunternehmen und Soloselbständigen, in der Regel Kunden bei einem der beiden Finanzverbünde, hellt sich zusehends auf. Darauf deuten zumindest die Ergebnisse einer Umfrage hin, die das Marktforschungsunternehmen Nordlight Research im Auftrag der Schufa unternommen hat und die der Börsen-Zeitung vorliegt. Demnach hat der Anteil jener Kleinstunternehmen, also selbständigen Unternehmern mit maximal vier Beschäftigten, die ihre Zukunft als „sehr sicher“ einschätzen, allein im zweiten Quartal um 10 Prozentpunkte auf 29% angezogen. In den Reihen der Soloselbständigen legte dieser Wert derweil um vier Punkte auf 21% zu.

Im Vergleich zur ersten Erhebung, welche die Schufa angesichts der Pandemie im September initiiert hatte, ergibt sich damit bei den Kleinstunternehmen und Soloselbständigen in dieser Kategorie ein Zuwachs um zwölf bzw. um sechs Prozentpunkte. Als Soloselbständige wurden dabei Leute ab 18 Jahren mit Wohnsitz in der Bundesrepublik definiert, die keine Mitarbeiter beschäftigen und Kranken- sowie Rentenversicherung eigenständig finanzieren.

Zugleich ist der Anteil jener Kleinstunternehmen, die mit Blick auf die Auftragslage bekunden, sie hätten deutlich weniger zu tun als vor der Pandemie, seit März um fünf Punkte auf 21% und im Falle der Soloselbständigen um 10 Punkte auf 23% gefallen. Gleichwohl geben jeweils 54% in beiden Gruppen an, sie hätten im Zuge der Pandemie auf Rücklagen zugegriffen. Dennoch deuten diese Zahlen auf eine Entspannung bei den Kreditrisiken der diese Kunden finanzierenden Banken hin. Sie passen auch ins allgemeine Bild, dass die Coronakrise zumindest die deutsche Kreditwirtschaft nicht annähernd so hart getroffen hat wie zunächst befürchtet und derzeit eine wirtschaftliche Erholung um sich greift. Europaweit beginnen Häuser bereits, 2020 gebildete Rückstellungen aufzulösen.

Im Segment der Gewerbetreibenden, wirtschaftlich selbständigen Privatpersonen, kommen die deutschen Genossenschaftsbanken auf einen Marktanteil von 34%. Mit einem Volumen von insgesamt 159 Mrd. Euro macht dieses Segment damit knapp die Hälfte der Kreditvergabe im Firmenkundengeschäft aus. Die Sparkassen vereinigen einen Marktanteil von 39% auf sich. Sorge, Insolvenz anmelden zu müssen, äußern der Umfrage zufolge derzeit 13% der Soloselbständigen sowie 24% der Kleinstunternehmen – diese Zahl hat die Schufa erstmals erheben lassen.

Von wieder um sich greifendem Optimismus zeugen wiederum die Antworten der Kleinstunternehmen auf die Frage nach künftigen Gehaltszahlungen an Mitarbeiter: Der Anteil jener, die angeben, ihnen würden die Zahlungen sehr leichtfallen, stieg im zweiten Quartal von 11% auf 23%. Der Anteil unter den Befragten, nach deren Einschätzung ihnen dies sehr schwerfallen werde, nahm von 7% auf 4% ab. An der Erhebung nahmen 507 Soloselbständige und 305 Kleinstunternehmen teil.