Der Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments (Econ) hat mit großer Mehrheit seine Position für die geplante Reform der Europäischen langfristigen Investmentfonds (Eltif) festgezurrt. Dabei sprachen sich die Abgeordneten unter anderem dafür aus, auch diese Anlageform mit Nachhaltigkeitszielen zu verknüpfen. Demnach soll eine optionale Eltif-Unterkategorie eingeführt werden, in der ausschließlich in Vermögenswerte investiert wird, die auch die EU-Taxonomie-Verpflichtungen erfüllen. Auch muss den Investoren hier offengelegt werden, welcher Anteil des Fonds die grünen Kriterien erfüllt, um so Greenwashing zu verhindern. Die Abgeordneten begründeten diese Neuerung mit der milliardenschweren Investitionslücke, die geschlossen werden muss, damit die EU ihre Energie- und Klimaziele für 2030 erreichen kann.

Sie halten es daher auch zugleich für notwendig klarzustellen, dass Eltif auch in europäische grüne Anleihen investieren können. Vorgeschlagen wird, die bestehenden Regeln dahingehend zu ergänzen, dass grüne Anleihen und Finanzprodukte, die auf nachhaltige Investitionen abzielen, ganz explizit in die Liste der für Eltif in Frage kommenden Anlagewerte aufgenommen werden.

Bislang beschränkte sich die Eltif-Branche auf nur vier EU-Staaten, darunter auch Deutschland. Die EU-Kommission­ hatte Ende November Vorschläge für eine Reform vorgelegt, die solche Langfristinvestments insbesondere für Kleinanleger attraktiver machen sollen.

Der Econ verlangt nun, dass die Aufsichtsbehörde ESMA vierteljährlich ein zentrales öffentliches Register zugelassener Eltif mit aktualisierten Links zu weitergehenden Informationen veröffentlicht. Zudem sollen bestehende Steuerhindernisse beseitigt und Steueranreize eingeführt werden, um gleiche Wettbewerbsbedingungen in der gesamten EU zu gewährleisten. Eltif sollen sich auch leichter Bargeld in Fremdwährungen leihen können – wobei die Regeln hier zwischen Profi- und Kleinanlegern unterscheiden.