Börsenbetreiber

Euronext zieht Angebot für Allfunds zurück

Die Mehrländerbörse will die Fondsvertriebsplattform doch nicht übernehmen. Investoren reagieren erleichtert auf die Entscheidung.

Euronext zieht Angebot für Allfunds zurück

Der paneuropäische Börsenbetreiber Euronext hat einen Rückzieher gemacht und sein indikatives Angebot für die Fondsvertriebsplattform Allfunds wieder zurückgenommen. Investoren reagierten erleichtert, so dass die Euronext-Aktie am Mittwoch an der Börse von Paris um 4% auf 71,92 Euro zulegte, während der französische Leitindex CAC40 mit einem leichten Minus schloss. Nach Angaben von Allfunds hat der Vorstand der Fondsvertriebsplattform die Offerte des Betreibers der Börsen von Amsterdam, Brüssel, Dublin, Lissabon, Mailand, Oslo und Paris als unzureichend empfunden und deshalb darüber mit Euronext verhandelt, ohne dass eine Einigung erzielt werden konnte.

Euronext hatte vor einer Woche auf Gerüchte reagiert und mitgeteilt, ein indikatives Angebot für Allfunds gemacht zu haben. Die Mehrländerbörse hatte nach Angaben der Fondsvertriebsplattform ein Angebot gemacht, durch das sie mit 8,75 Euro je Aktie bewertet wurde, was einer Summe von insgesamt 5,52 Mrd. Euro entsprochen hätte. Euronext machte keine weiteren Angaben zu der Entscheidung. Dem Vernehmen nach soll es an Synergiepotenzial gemangelt und Unsicherheiten hinsichtlich des Zeitplans für die Übernahme gegeben haben.

Auf den ersten Blick habe das indikative Angebot von Euronext für Allfunds nicht die zahlreichen Charakteristiken gehabt, die zu der Reputation von Euronext beigetragen hätten, übernommene Unternehmen erfolgreich zu integrieren und regelmäßig Kostensynergien zu erzielen, urteilen die Analysten von Jefferies. Deshalb hätten sich Investoren Fragen zur strategischen Logik einer Übernahme von Allfunds gestellt.

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