Versicherer verdient prächtig

Generali schreibt Rekordergebnis und schüttet Milliarden aus

Trotz eines Rückgangs des Betriebsgewinns im vierten Quartal hat der italienische Versicherer Generali für 2023 einen Rekordgewinn ausgewiesen. Die Aktionäre sollen 2 Mrd. Euro Dividende erhalten.

Generali schreibt Rekordergebnis und schüttet Milliarden aus

Rekordzahlen für Generali

Generali schreibt Rekordgewinn und schüttet Milliarden aus

Versicherer plant 2 Mrd. Euro Dividende für 2023 – Vor allem Sachversicherung legte zu – Gerüchte über Übernahmen kursieren

bl Mailand

Der Versicherer Generali hat 2023 trotz eines Rückgangs des Betriebsgewinns im vierten Quartal ein Rekordergebnis ausgewiesen. Im Gesamtjahr erwirtschaftete die italienische Gruppe ein Betriebsergebnis von 6,9 Mrd. Euro und damit mehr als jemals zuvor, wie die Generali am Dienstag mitteilte. Der Nettogewinn erreichte 3,7 Mrd. Euro.

An die Aktionäre sollen 2 Mrd. Euro an Dividende ausgeschüttet werden. Sie sollen 1,28 Euro je Papier erhalten, das entspricht einem Plus von 10%. Mit insgesamt 5,5 Mrd. Euro hätte die Generali damit bereits das für den Zeitraum 2021 bis 2024 geplante Dividendenvolumen von 5,2 bis 5,6 Mrd. Euro erreicht. Außerdem ist ein Aktienrückkaufprogramm über 500 Mill. Euro geplant.

Zum Vergleich: Der Münchener Rivale Allianz plant eine Dividende von 13,80 Euro je Aktie, das entspricht einer Ausschüttung von etwa 5,4 Mrd. Euro. Zusätzlich will der Versicherer 1 Mrd. Euro an Aktien zurückkaufen.

Höhere Preise geplant

CEO Philippe Donnet will die Profitabilität im Leben-Geschäft weiter verbessern – durch Vereinfachungen und modulare Lösungen. In der Sachversicherung soll der Fokus auf dem Nicht-Motor-Bereich liegen. Generali plant weitere Tariferhöhungen. Damit sollen unter anderem höhere Rückversicherungsbeiträge aufgefangen werden.

Das Wachstum des Versicherers wurde im vergangenen Jahr vor allem von der Sachversicherungssparte getrieben – und zwar sowohl im Bereich der Autoversicherung als auch in den anderen Sektoren. Die Einnahmen wuchsen hier um 12% auf 31,1 Mrd. Euro. Der operative Gewinn stieg um 16% auf 2,9 Mrd. Euro. Naturkatastrophen belasteten die Combined Ratio mit 3,7 Prozentpunkten. Weil der Versicherer aber die Preise erhöhte, sank die Quote unterm Strich von 95,4 auf 94,0%

Fondsgebundene Versicherungen geben dem Konzern Schub

Im Leben-Geschäft setzt die Generali nach dem Verkauf klassischer Lebensversicherungssparten wie Generali Leben und Generali Deutschland Pensionskasse die Ausrichtung auf renditestärkere Sparten wie fondsgebundene Lebensversicherungen fort. Die Einnahmen stiegen in diesem Segment um 2% auf 51,35 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 1,7% auf 3,7 Mrd. Euro.

Insgesamt wuchsen die Beitragseinnahmen 2023 um annähernd 6% auf 82,5 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich gegenüber Vorjahr um 8% auf 6,9 Mrd. Euro. Unter dem Strich stand ein um 68% auf 3,75 Mrd. Euro gestiegener Nettogewinn, der auch Erlöse aus dem Verkauf von Generali Deutschland Pensionskasse von 255 Mill. Euro umfasst. Bereinigt ergab sich ein Gewinnanstieg um 14% auf 3,6 Mrd. Euro. Die Solvabilität blieb mit 220% komfortabel nahezu auf Vorjahresniveau.

Einen positiven Gewinnbeitrag leistete auch das Assetmanagement, wobei der Anstieg des operativen Gewinns bei der Banca Generali um 40% auf 441 Mill. Euro Rückgänge ausglich. Insgesamt trug das Assetmanagement rund 1 Mrd. Euro (plus 5%) zum Betriebsgewinn bei.

Übernahme von Liberty Seguros

Donnet setzt nach dem Erwerb des Versicherers Liberty Seguros, der die Position von Generali vor allem in Spanien, Portugal und Irland stärkt, auf den weiteren Ausbau des Geschäftsfeldes Risiko/Gesundheit/Unfall. Zu den strategischen Pfeilern gehört auch das Assetmanagement, in dem der Versicherer auf ein verwaltetes Vermögen von 761 Mrd. Euro kommt. Mit der Übernahme des US-Vermögensverwalters Conning von der asiatischen Finanzholding Cathay Finance im Rahmen eines Aktientausches haben die Italiener Zugang zum US-Markt bekommen und in Asien Fuß gefasst.

Zuletzt kursierten Gerüchte, Generali plane eine weitere größere Übernahme. Unter den Namen, die dabei genannt wurden, waren Aviva, Aegon, Ageas, Baloise Holding, Ergo Group, Mapfre, die Vienna Insurance Group und Uniqa.

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