Versicherer

Generali soll auf mehr Wachstum getrimmt werden

Generali-Minderheitsaktionär Francesco Caltagirone hat einen alternativen Strategieplan für den italienischen Versicherer vorgelegt. Er zielt auf deutliche Gewinnsteigerungen und einen höheren Börsenwert ab.

Generali soll auf mehr Wachstum getrimmt werden

bl Mailand

Generali-Minderheitsaktionär Francesco Gaetano Caltagirone (9%) hat einen alternativen Strategieplan für den italienischen Versicherer vorgelegt – Titel „Das Erwachen des Löwen“. Der Plan, eine Anspielung auf das Generali-Firmenlogo mit dem Löwen, zielt auf deutliche Gewinnsteigerungen, Akquisitionen im Umfang von 7 Mrd. Euro sowie eine Steigerung des Börsenwertes ab.

Wahl am 29. April

Umgesetzt werden soll diese Strategie von einem neuen Verwaltungsrat, über den die Hauptversammlung am 29. April entscheiden soll. Die Aktionäre können dann wählen zwischen einer Liste, die der scheidende Verwaltungsrat unter Großaktionär Mediobanca vorgelegt hat, und einer zweiten, die Caltagirone kürzlich präsentiert hat. Entscheidend ist das Votum der institutionellen Aktionäre. Sie kontrollieren 35% des Kapitals.

Vorgestellt wurde der Plan von Claudio Costamagna, Ex-Goldman-Sachs-Banker und Ex-Präsident der staatlichen Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP), der von Caltagirone als Chairman vorgesehen ist, sowie von Luciano Cirinà, der CEO werden soll. Cirinà, bisher für das Osteuropa-Geschäft von Generali verantwortlich, wurde gerade vom Dienst suspendiert.

Caltagirone zufolge ist Generali in den vergangenen Jahren gegenüber Axa, Allianz und Zurich stark ins Hintertreffen geraten. Es gelte nun deutlich zu wachsen: durch Übernahmen, Kosteneinsparungen von 600 Mill. Euro und einen massiven Ausbau des Assetmanagements für Dritte, vor allem in Europa, Indien und China, in der Vermögensverwaltung auch in den USA. Angepeilt wird auch ein Wachstum des Gewinns je Aktie von mehr als 14%, mehr als doppelt so viel wie die Wettbewerber. Analysten etwa von Kepler halten das für sehr ehrgeizig. Caltagirone kritisierte in einem Interview außerdem die „exzessiven Machtbefugnisse“ von CEO Philippe Donnet und seine angeblich zu wenig ehrgeizigen Unternehmensziele.

Seit 2016 aufgeholt

Vergleicht man die Zahlen von 2021 in puncto Börsenwert oder Prämieneinnahmen mit denen von 2010, so fällt tatsächlich auf, dass Generali weit weniger zugelegt hat als die drei großen Wettbewerber. Seit dem Amtsantritt Donnets 2016 hat Generali aber einen Teil des Rückstands aufgeholt.