Zahlenvorlage

Haspa rechnet mit Vorjahres­ergebnis

Die Hamburger Sparkasse ist zuversichtlich, trotz globaler wirtschaftlicher und politischer Turbulenzen 2022 ein Betriebsergebnis vor Bewertung einzufahren, das auf Vorjahresniveau liegt.

Haspa rechnet mit Vorjahres­ergebnis

fir Frankfurt

Die Hamburger Sparkasse (Haspa) erwartet für dieses Jahr bei ungünstigerer Risikovorsorge, höherem Zins- und Provisionsüberschuss und leicht steigenden Kosten ein Betriebsergebnis vor Bewertung auf Vorjahresniveau. 2021 lag es bei 176 Mill. Euro nach 94 Mill. Euro im Jahr 2020.

Zahlen zum Halbjahr

Die mit einer Bilanzsumme von gut 61 Mrd. Euro größte Sparkasse Deutschlands geht in ihrer Jahresprognose von einem „etwas über Plan liegenden“ Zinsüberschuss im Gesamtjahr aus und beim Provisionsüberschuss von einer weiteren Zunahme, die allerdings unter den Erwartungen liegen dürfte, führt die Sparkasse in ihrem am Dienstag veröffentlichten Halbjahresbericht aus. Für die zweite Jahreshälfte prognostizieren die Hamburger zwar „eine deutlich ungünstigere Risikovorsorge“ im Kreditgeschäft, doch dürften ihrer Einschätzung nach die entsprechenden Belastungen im gesamten Jahr so ausfallen wie ursprünglich erwartet.

Wegen des Zinsanstiegs seien auch Belastungen im Bewertungsergebnis zu erwarten, wie bereits im ersten Halbjahr zu beobachten war. Anziehende Zinsen führten zu Abschreibungen auf Anleihen des eigenen Wertpapierbestands und zu einem mit −71 Mill. Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 fast verdoppelten negativen Bewertungsergebnis. Im Bewertungsergebnis des ersten Halbjahres sei eine Vorsorge für mögliche Risiken in den Folgejahren verarbeitet, heißt es. Unter dem Strich verdiente die Sparkasse mit 13 Mill. nach 10 Mill. Euro in der ersten Hälfte des Jahres zuvor etwas mehr. Das Vorsteuerergebnis fiel mit 56 Mill. Euro aber 9% geringer aus.

Negative Bewertungseffekte

Abgesehen von den negativen Bewertungseffekten wirke sich die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) aber positiv aufs Geschäft aus. „Das Ende der extrem expansiven Geldpolitik mit Null- und Minuszinsen wird dazu beitragen, unsere Ertragssituation zu verbessern“, heißt es vom Vorstand rund um den Vorsitzenden Harald Vogelsang. Von Januar bis Juni machte sich der Zinsanstieg aber noch nicht in der GuV der Sparkasse bemerkbar. Mit 321 Mill. Euro lag der Zinsüberschuss vielmehr um 5% unter dem Vorjahreswert. Das sei auf geringere Beiträge aus der Teilnahme der Sparkasse an den Offenmarktgeschäften der EZB zurückzuführen, hieß es. Im Kundengeschäft, insbesondere in der Kreditvergabe, sei weiterhin der deutlich größte Teil des Zinsüberschusses erwirtschaftet worden – und im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum gewachsen.

Dass der Provisionsüberschuss im ersten Halbjahr um 8% auf 188 Mill. Euro zugelegte, sei allen Provisionsarten zu verdanken, vor allem aber dem Giroverkehr aufgrund verstärkter Reisetätigkeit und dem Versicherungsgeschäft.

Der Verwaltungsaufwand stieg um 2% auf 365 Mill. Euro, wobei hier der Tarifabschluss und höhere Aufwendungen für die europäischen Sicherungssysteme schlagend gewesen seien, berichtet die Haspa. Für das Geschäftsjahr 2022 wird ein Verwaltungsaufwand erwartet, der „etwas über dem Vorjahresniveau“ liegt. 2021 beliefen sich die Kosten auf insgesamt 879 Mill. Euro. Das sonstige betriebliche Ergebnis ging von −59 Mill. auf −17 Mill. Euro zurück. Die geringere Belastung erklärt die Haspa mit der aufgrund des Zinsanstiegs in den vergangenen Monaten vorteilhafteren Bewertung der Pensionsrückstellungen.

Hamburger Sparkasse
Kennzahlen nach HGB
1. Halbjahr
in Mill. Euro20222021
Zinsüberschuss321339
Provisionsüberschuss188175
Verwaltungsaufwand365358
Sonst. betr. Ergebnis−17−59
Bewertungsergebnis−71−37
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit       56       62
Nachsteuerergebnis1310
Bilanzsumme (Mrd.)61,459,9
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