Italien

Lücken in Aufsicht über Kryptowelt

Die rasche Digitalisierung der Finanzwelt bietet neben vielen Chancen auch enorme Risiken. Vertreter diverser europäischer Aufsichtsbehörden waren sich bei einer Konferenz in Rom einig, dass es deshalb rasche europäische bzw. globale Regulierungen braucht.

Lücken in Aufsicht über Kryptowelt

bl Mailand

Die Teilnehmer einer von der italienischen Finanzaufsicht Consob organisierten Veranstaltung zum Thema „The New Frontiers of Digital Finance“ in Rom sind sich einig, dass den Gefahren der Digitalisierung der Finanzwelt nur mit einer verstärkten internationalen Kooperation der Aufsichtsbehörden zu begegnen ist.

Verena Ross, Chefin der EU-Wertpapieraufsicht ESMA, sieht infolge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges ein deutlich erhöhtes Cyberrisiko in der Finanzwelt. Angesichts der sich rasch ändernden und komplexen Strukturen bedürfe es regelmäßiger Anpassungen des Ins­trumentariums der Aufsichtsbehörden. Für Elizabeth McCaul, Aufsichtsratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), „braucht es mehr internationale Kooperation, um die Lücken in der Aufsicht über die Kryptowelt zu schließen“. Nationale Systeme reichten angesichts der riesigen Gefahren für die finanzielle Stabilität nicht aus, mahnte McCaul.

Die Teilnehmer der Konferenz hoben auch die großen Chancen der Digitalisierung hervor. Sie forderten die Banken dazu auf, diese Herausforderung anzunehmen. Andernfalls würden sie abgehängt. Consob-Chef Paolo Savona wies darauf hin, dass mit dem für 2024 geplanten EU-Regelwerk Mica eine erste Regulierung vorgesehen ist, die eine Transparenz- und Offenlegungspflicht für die Emission und den Handel mit Kryptowerten vorsieht.