Italienische Finanzbranche

Nach Generali droht auch Mediobanca Streit

Nach dem italienischen Versicherer Generali steht womöglich auch der Investmentbank Mediobanca ein Aufstand der Großaktionäre bevor. Der Unternehmer Francesco Caltagirone hat seine Beteiligung deutlich erhöht.

Nach Generali droht auch Mediobanca Streit

bl Mailand

Der Streit der Aktionäre beim italienischen Versicherungskonzern Generali strahlt offenbar auch in den Eignerkreis der Investmentbank Mediobanca aus. Nur eine Woche nach der Hauptversammlung des Versicherers hat der Unternehmer Francesco Caltagirone, der sowohl an Generali als auch an Mediobanca beteiligt ist, seine Anteile an der Bank von 3 auf 5,5% erhöht. Zusammen mit dem Unternehmer Leonardo Del Vecchio, der 9,8% von Generali und 19,4% der Mediobanca kontrolliert, könnte er bei der Hauptversammlung der Bank im Oktober zum Angriff auf CEO Alberto Nagel blasen. Del Vecchio hat die Ge­schäftspolitik Nagels, der die Gewinne des Instituts stetig erhöht hat, wiederholt kritisiert. Zusammen mit der Familie Benetton kämen die drei Aktionäre auf etwa 27% der Mediobanca-Anteile. Schon bei Generali hatten sich die drei Parteien mit einem ähnlich hohen Anteil für einen Kurswechsel eingesetzt, sich allerdings nicht damit durchgesetzt.

Caltagirone könnte seine Beteiligung ohne Genehmigung durch die Finanzaufsicht auf bis zu 10% aufstocken. Del Vecchio müsste für den Erwerb weiterer Anteile eine Genehmigung einholen. Caltagirone führte für die Erhöhung seiner Beteiligung finanzielle Gründe an, insbesondere hohe Dividendenzahlungen.