Sparkassen

Neuer Absatzrekord für DekaBank in Reichweite

Der Boom im Wertpapiergeschäft hat dem Sparkassenhaus DekaBank im laufenden Jahr bis Ende September einen Absatz von 23 Mrd. Euro beschert – das Privatkundensegment floriert. Ihre Gewinnprognose hebt die Bank kräftig an.

Neuer Absatzrekord für DekaBank in Reichweite

jsc Frankfurt

Die Sparkassen haben ihrem zentralen Wertpapierhaus DekaBank ein enorm hohes Neugeschäft beschert: Bereits nach neun Monaten erreichte der Absatz mit Fonds und Zertifikaten im Privatkundengeschäft die Marke von 18,1 Mrd. Euro, wie die Gesellschaft am Dienstag mitgeteilt hat. Der Wert übertrifft das Neunmonatsergebnis des Vorjahres um annähernd das Doppelte und liegt deutlich über den Gesamtjahreswerten der Vorjahre. Mit 12,8 Mrd. Euro allein im Fondssegment könnte die Bank sogar das Jahr 2000 hinter sich lassen, als im Segment der Publikumsfonds – damals mit etwas anderer Methodik erfasst – auf Gesamtjahressicht rund 18 Mrd. Euro zusammengekommen waren. Die Zahl der Sparpläne stieg im laufenden Turnus netto um 830000 neue Verträge auf jetzt rund 6,6 Millionen. „Die Wachstumsdynamik im Wertpapiergeschäft hält an“, erklärte Bankchef Georg Stocker.

Insgesamt zeigt sich bei der DekaBank ein ähnliches Bild wie bei der Rivalin Union Investment, die über die Genossenschaftsbanken ihr Massengeschäft betreibt. Dort kamen im ersten Halbjahr – Neunmonatszahlen nennt die Gesellschaft nicht – netto 9,7 Mrd. Euro für Fonds herein. Ein Zertifikategeschäft hat die Rivalin nicht. Die Zahl der Sparpläne hatte Union Investment im ersten Halbjahr auf 6,0 Millionen ausgebaut.

Das institutionelle Segment der DekaBank hingegen, wo der neu fusionierte Provinzial-Konzern wie berichtet ein Milliardenmandat abgezogen und an die Helaba Invest übertragen hatte, erreichte mit 5,2 Mrd. Euro nur noch knapp ein Drittel des Vorjahreswertes. Insgesamt steht der Absatz der Gruppe nach neun Monaten bei 23,4 Mrd. Euro. Der Rekordwert des Gesamtjahres 2020 mit 32,1 Mrd. Euro bleibt damit in Reichweite.

Optimismus für Gesamtjahr

Die Gewinnprognose hob die Bank für das laufende Jahr weiter an: Sie steht nun für das eigens berechnete und für die Bank maßgebliche wirtschaftliche Ergebnis bei „mindestens 700 Mill. Euro“, nachdem im August noch eine Bandbreite von 480 bis 560 Mill. Euro skizziert worden war. Bereits nach neun Monaten hat die Bank ihren neuen Zielwert mit 625 Mill. Euro überwiegend erreicht und den Vorjahreswert um annähernd das Dreifache übertroffen. Zum einen hatte die Bank Wertberichtigungen im Wertpapier- wie auch im Kreditgeschäft aufgelöst, nachdem die erwarteten Einschläge in der Coronakrise weitgehend ausgeblieben waren. Allerdings hat der Konzern auch eine pauschale Vorsorge von 105 Mill. Euro gebildet, die sich auf das Finanzergebnis im Bankbuch niederschlägt (siehe Tabelle).

Zum anderen schwoll der Provisionsüberschuss enorm an: Er steht nach neun Monaten bei 1,17 Mrd. Euro nach 936 Mill. Euro im Jahr zuvor. Dabei hat vor allem das stark gestiegene verwaltete Vermögen beigetragen, das inklusive der Zertifikatevolumina rund 378 Mrd. Euro per Ende September erreicht hat nach 323 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Die neu erworbene österreichische Ge­sellschaft Iqam, die auf quantitative Strategien ausgerichtet ist, hat im ersten Halbjahr 7 Mrd. Euro in den Konzern eingebracht.

Gebühren im Fondsgeschäft sind überwiegend ans Volumen gekoppelt, so dass die Erträge mit dem verwalteten Vermögen steigen und fallen. Der Kursrutsch zu Beginn der Coronakrise im vergangenen Jahr hat somit die Ertragsbasis zeitweilig geschmälert. Dieser Effekt blieb im laufenden Turnus aus.

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