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Neugeschäft der LfA Förderbank schrumpft

Déjà-vu bei der LfA Förderbank Bayern: Das dem Freistaat Bayern gehörende Spezialinstitut verzeichnet zum Start ins Jahr 2024 einen Einbruch des Neugeschäfts.

Neugeschäft der LfA Förderbank schrumpft

Neugeschäft der LfA Förderbank Bayern schrumpft

Schwache Konjunktur trifft – Investitionszurückhaltung

sck München

Der Rückgang des Neugeschäfts bei der LfA Förderbank Bayern hält an. Nach einem Dämpfer im vergangenen Jahr legte das Münchner Spezialkreditinstitut erneut einen schwachen Jahresauftakt hin. Zur Bilanzvorlage berichtete der Vorstandsvorsitzende Bernhard Schwab von einem im ersten Quartal um 30% auf 368 Mill. Euro geschrumpften Fördervolumen.

„Die Zurückhaltung und das Abwarten der Unternehmen setzen sich fort“, kommentierte er die Entwicklung. Die Schwäche der Konjunktur dauere noch an. Dadurch halte sich der Mittelstand mit Investitionen zurück. In seinem Eingangsstatement äußerte sich Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ähnlich.

Auf dem Niveau von 2019

Zur Erinnerung: In den ersten drei Monaten des Vorjahrs verzeichnete die dem Freistaat Bayern gehörende Förderbank einen Einbruch des Neugeschäfts um 34% auf 523 Mill. Euro. Insgesamt ging das neu zugesagte Fördervolumen 2023 um 16% auf 2,48 Mrd. Euro zurück. Schwab rechnet damit, dass im laufenden Jahr der Schrumpfungsprozess anhält. „Wir gehen insgesamt von einem Rückgang auch 2024 aus“, sagte der CEO.  

In Bezug auf das zugesagte Fördervolumen ist die LfA Förderbank Bayern im Jahr 2023 auf das Niveau von 2019 zurückgefallen – also vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Aufgrund der Stützungshilfen des Staates für Unternehmen in der Pandemie sprang das Neuvolumen 2020 auf 4,3 Mrd. Euro. 2021 waren es 3,2 Mrd. Euro. Die Hilfen sind ausgelaufen.

Aufgelöste Risikovorsorge hilft

Finanziell präsentierte sich die LfA Förderbank Bayern solide. Laut Finanzvorstand Stefan Höck sind die Zahlen 2023 „gut ausgefallen“. Das Institut sei „kerngesund“. Die Bilanzsumme wuchs aufgrund des Geschäftsbestands im vergangenen Jahr um 3% auf über 25 Mrd. Euro. Die Kernkapitalquote stieg geringfügig um 0,1 Punkte auf 19,6%.

Nach Steuern verdiente die LfA Förderbank Bayern unverändert 20 Mill. Euro. Ein gesunkenes Zins- und Provisionsergebnis sowie erhöhte Verwaltungsaufwendungen konnte das Institut mit Hilfe einer ausgelösten Risikovorsorge von 5 Mill. Euro kompensieren. Ein Jahr zuvor führte die Bank zur Risikovorsorge noch 38 Mill. Euro zu. Höck führte diese entspannte Situation in der Risikovorsorge u.a. auf „verbesserte Verhältnisse“ bei einzelnen Firmen und auf einen hochgeschriebenen Anlagebestand zurück. Der CFO bezeichnete die Risikoauflösung als „Ausnahmefall“. Das werde sich im laufenden Jahr nicht wiederholen.

Erhöhter Zinsaufwand

Der Zins- und Provisionsüberschuss schrumpfte um 8% auf 108 Mill. Euro. Als Grund nannte Höck u.a. einen gestiegenen Zinsaufwand infolge erhöhter Marktzinsen. Der Verwaltungsaufwand wuchs um 8% auf 67 Mill. Euro.

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