Förderbank

NRW.Bank schreibt im Krisenjahr Förderrekord

Die NRW.Bank hat im ersten Jahr der Pandemie Fördermittel im Volumen von 17 Mrd. Euro zugesagt, so viel wie nie zuvor.

NRW.Bank schreibt im Krisenjahr Förderrekord

ab Köln

Die NRW.Bank hat im ersten Jahr der Pandemie Fördermittel im Volumen von 17 Mrd. Euro zugesagt, so viel wie nie zuvor. Wenngleich sich dabei auch das Volumen der durchgeleiteten KfW-Kredite mit 6,2 (i.V. 1,7) Mrd. Euro mehr als verdreifachte, stellte die Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen fast 11 Mrd. Euro aus eigenen Mitteln zur Verfügung, wie Vorstandschef Eckhard Forst bei der Bilanzvorlage erläuterte. „Hätten sie mich vor einem Jahr gefragt, hätte ich dieses Volumen nicht für machbar gehalten“, gab Forst durchaus mit Stolz zu Protokoll. Auf Coronahilfen entfielen insgesamt 3,9 Mrd. Euro, wovon wiederum 3,5 Mrd. Euro aus dem Durchleitungsgeschäft der KfW stammen. Doch auch jenseits der Coronahilfen stiegen die Fördervolumina – wobei eine scharfe Trennung nicht möglich ist.

„Liquidität war das Thema der Stunde“, blickte Forst auf den ersten Lockdown zurück. Dank der guten Zusammenarbeit mit der KfW und den Hausbanken sei es gelungen, die vom Bund bereitgestellten Hilfsmittel zügig zu verteilen, die Risikoübernahmen auszuweiten und vor allem mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Im vergangenen Jahr habe die Bank 44 200 Förderberatungen durchgeführt, fast 50% mehr als im Jahr davor. Gab es vor Ausbruch der Pandemie 100 bis 150 Anrufe pro Tag, klingelte am 25. März alle 15 Sekunden das Telefon, alle drei Minuten ging eine E-Mail ein, veranschaulichte Forst die Ausnahmesituation im vorigen März.

Aufschwung mitfinanzieren

Doch auch wenn die Krise noch lange nicht vorbei sei, „ist es unsere Aufgabe für 2021, gemeinsam mit dem Land dafür zu sorgen, dass der Wirtschaftsaufschwung nach Ende des Lockdowns gelingt und angeschlagene Unternehmen wieder gesunden“, sagte Forst. Im Vordergrund stehe, die Unternehmen auf dem Weg der Transformation unter die Arme zu greifen, festgemacht an den Schlagworten Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Zudem müsse akuter Liquiditätsbedarf gedeckt und Anschubhilfen für den Aufschwung gegeben werden.

Die Fördervolumina stiegen in allen Bereichen. Mit einem Plus von 65% auf 6,5 Mrd. Euro fiel der Zuwachs im Förderfeld Wirtschaft am Größten aus. Ausgebaut wurde auch die Unterstützung im Rahmen des Beteiligungsmanagements. Hier investierte die NRW.Bank 65 Mill. Euro, knapp die Hälfte entfiel auf Coronahilfen. Im Förderfeld Wohnraum schnellte das neu zugesagte Volumen um 42 % auf 3,7 Mrd. Euro nach oben. Im Förderfeld Infrastruktur/Kommunen sagte die NRW-Förderbank mit 7,6 Mrd. Euro 55 % mehr zu. Von den darin enthaltenen Coronahilfen von 369 Mill. Euro entfielen 350 Mill. Euro auf die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn. Die Mittel aus dem Ende 2020 ausgelaufenen Förderprogramm „Gute Schule“ wurden vollständig abgerufen. Das Programm „Moderne Schule“ steht den Kommunen seit diesem Jahr mit negativen Zinsen zur Verfügung­.

Auch wirtschaftlich war 2020 ein Erfolgsjahr für die Förderbank. Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge erhöhte sich um annähernd 60% auf 308 Mill. Euro. Zugleich wurde die Risikovorsorge deutlich aufgestockt. Der Bedarf im Kreditportfolio sei jedoch übersichtlich, hieß es, zumal das Risiko für die Haftungsfreistellung der Coronahilfen weitgehend beim Bund liegt.

NRW.Bank
Kennzahlen nach HGB
in Mill. Euro20202019
Zinsüberschuss719658
Provisionsüberschuss8379
Sonst. betriebl. Ergebnis– 222– 280
Verwaltungsaufwand273263
Betriebsergebnis vor Bewertung308195
Bewertungsergebnis– 290– 181
Jahresüberschuss78
Kernkapitalquote (%)43,943,5
Bilanzsumme (Mrd.)156149
Börsen-Zeitung