Transaktionsmanagement

Sechs globale Banken stärken Swift-Plattform

Das globale Inter­bankennetzwerk Swift hat für die geplante neue Transaktionsmanagementplattform sechs Großbanken als offizielle Unterstützer gefunden – darunter die Deutsche Bank. Die Geldhäuser bereiteten ihre Systeme auf den Anschluss an die...

Sechs globale Banken stärken Swift-Plattform

jsc Frankfurt

Das globale Inter­bankennetzwerk Swift hat für die geplante neue Transaktionsmanagementplattform sechs Großbanken als offizielle Unterstützer gefunden – darunter die Deutsche Bank. Die Geldhäuser bereiteten ihre Systeme auf den Anschluss an die Plattform vor, die im November 2022 starten soll, wie Swift am Donnerstag mitteilte. Die fünf anderen Unterstützer sind die französische BNP Paribas, die britische Standard Chartered, die US-Adressen Citi und BNY Mellon sowie die Bank of China.

Mit der neuen Plattform will Swift Echtzeitzahlungen rund um den Globus erleichtern und ergänzen: Die genossenschaftliche Organisation der globalen Kredit- und Finanzwirtschaft mit Sitz nahe Brüssel stellt bereits seit 1977 den Austausch standardisierter Informationen sicher und ermöglicht damit globale­ Finanztransaktionen. Die geplante Plattform knüpft an die Nachrichten-Norm ISO 20022 an und schafft weitere Funktionen: Die Nutzer können etwa Empfängerdaten vorab validieren lassen, Ausnahmefälle zentral verwalten oder Dienste zur Datenanreicherung für das ISO-Format in Anspruch nehmen. Auch sollen Echtzeitzahlungen, die Swift über das noch junge sogenannte GPI-System ermöglicht, bereits bei kleinen Transaktionsbeträgen zum Einsatz kommen. Schon heute werden die meisten Zahlungen im GPI-System innerhalb von Minuten abgewickelt, wie Swift schreibt. Laut Deutscher Bank ermöglicht die geplante Plattform sinkende Kosten und schnellere, reibungslose Zahlungen, wie Ole Matthiessen ausführt, globaler Leiter des Cash Managements der Bank.

Warnung vor „Insellösungen“

Darüber hinaus zielt Swift derzeit auch darauf, verschiedene Zahlungssysteme miteinander zu verzahnen: Da neue Marktteilnehmer zwar in sich effiziente, aber geschlossene Systeme aufstellten, bestehe ein Risiko einer Zahlungsverkehrslandschaft mit vielen „Insellösungen“ wie in den 1970er Jahren, sagte Chief Strategy Officer David Watson im Interview der Börsen-Zeitung (vgl. BZ vom 20. Mai). „Als Kooperative sehen wir es aber als unsere Aufgabe, die Interoperabilität weltweit aufrechtzuerhalten, also auch die neuen Systeme nahtlos zu integrieren.“