Atruvia

Umweltbank stellt auf IT der Kreditgenossen um

Die Umweltbank stellt ihre IT-Systeme auf die Software des zum Genossenschaftssektor gehörenden Dienstleisters Atruvia um. Bisher hat die Bank mit Pass Banking Solutions gearbeitet.

Umweltbank stellt auf IT der Kreditgenossen um

sck München

Die Umweltbank wird ihre Software im Kernbankenbereich mit Hilfe des zum kreditgenossenschaftlichen Sektor gehörenden IT-Zentraldienstleisters Atruvia umstellen. Das in Nürnberg ansässige Geldhaus teilte mit, den Umbau auf diesem Gebiet bis Ende 2023 abschließen zu wollen. Mit der Entscheidung greift die Umweltbank nach eigenen Angaben „auf eine standardisierte und am Markt erprobte Lösung zurück“. Nach dem jüngsten Vertragsabschluss begännen nun die Vorbereitungen für die Migration.

Für Atruvia ist das Mandat der Franken ein Prestigeerfolg außerhalb der eigenen Finanzgruppe. Der IT-Dienstleister betreut rund 800 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie Privatbanken. „Mit der neuen Bankensoftware stellen wir die Weichen für unser weiteres Wachstum im digitalen Zeitalter“, ließ sich Jürgen Koppmann, Sprecher des Vorstands der Umweltbank, in einer Pressemitteilung zitieren.

Atruvia ging vor sieben Jahren aus der Fusion von Fiducia IT und der GAD hervor. Die Gesellschaft unterhält Hauptsitze in Karlsruhe und Münster sowie Niederlassungen in Frankfurt am Main, Berlin und München.

„Das neue Kernbankensystem wird es uns ermöglichen, neue Produkte und Services anzubieten. Darüber hinaus können sich unsere Kundinnen und Kunden insbesondere auf eine höhere Nutzerfreundlichkeit bei der Konto- und Depotführung freuen“, kommentiert Stefan Schimpl, Leiter IT bei der Umweltbank, die Umstellung.

Dem Vernehmen nach griff die Umweltbank bislang auf die IT-Dienste des Anbieters Pass Banking Solutions mit Sitz in Bad Mergentheim (Baden-Württemberg) zurück. Die Umweltbank betreut mit rund 300 Beschäftigten circa 133000 private und gewerbliche Kunden aus Deutschland. Das Kreditinstitut hat sich auf die Finanzierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien sowie von ökologischen und sozialen Bauprojekten spezialisiert.

Derzeit hat das Institut einen guten Lauf. Die Nürnberger weiten ihre Aktivitäten profitabel aus. Damit steigen aber auch die Verwaltungskosten, wie aus den im Februar veröffentlichten Eckdaten für 2021 hervorging (vgl. BZ vom 14. Februar). Im vergangenen Jahr erhöhte die Bank ihr Neukreditvolumen um nahezu ein Viertel auf 845 Mill. Euro. Die Bilanzsumme wuchs um ein Fünftel oder gut 1 Mrd. Euro auf 5,9 Mrd. Euro. 2021 steigerte die Umweltbank ihren Gewinn vor Steuern um 1% auf 38,1 Mill. Euro gemäß HGB-Rechnungslegung. Für 2022 kündigte der CEO seinerzeit Mehrkosten aufgrund der Modernisierung der IT-Systeme an.