US-Richter nimmt Devisenhändler ins Visier

Einigung der Behörden mit Banken abgesegnet

US-Richter nimmt Devisenhändler ins Visier

hip London – Ein vor zwei Jahren erzielter Deal zwischen US-Justizministerium und Banken zum FX-Skandal ist gerichtlich abgesegnet worden. Damit geht dieser Teil der Aufarbeitung der Kursmanipulationen am Devisenmarkt zu Ende. Barclays, Citigroup, J.P. Morgan und Royal Bank of Scotland (RBS) zahlen insgesamt 2,5 Mrd. Dollar an das US-Justizministerium (vgl. BZ vom 21.5.2015). Richter Stefan Underhill forderte die Strafverfolgungsbehörden dazu auf, nun gegen die beteiligten Einzelpersonen – die Händler – vorzugehen. Einen Tag zuvor hatte sich Jason Katz, ein ehemaliger Devisenhändler, der unter anderem für Barclays tätig war, als erste Einzelperson vor einem US-Gericht schuldig bekannt, gemeinsam mit anderen Wechselkurse manipuliert zu haben. Er will im Zuge des Schuldeingeständnisses mit den Strafverfolgern kooperieren.Unrecht werde am besten dadurch vermieden, wenn die Verantwortlichen nicht nur entlassen, sondern auch der aus dem Fehlverhalten resultierende Gewinn, Boni etwa, einbehalten oder zurückgefordert würden, sagte Underhill. Die Citigroup muss im Rahmen des nun abgenickten Deals 925 Mill. Dollar zahlen, Barclays 650 Mill., J.P. Morgan 550 Mill. und RBS 395 Mill. Die UBS zahlt separat 203 Mill. Dollar. Die US-Justizbehörde fasste die Schweizer Großbank deutlich weniger hart an als die anderen vier Teilnehmer im Devisenkartell. Die Behörde zeigte sich auf diese Weise dafür erkenntlich, dass die UBS als erstes Institut die Verfehlungen angezeigt und den Ermittlern eine Menge Arbeit abgenommen hatte. Mit dem Urteil beginnt eine dreijährige Bewährungsfrist, während der die Institute jegliches potenzielles Fehlverhalten sowie Ermittlungen von Behörden gegen sie offenlegen müssen.Am auch weiterhin nahezu unregulierten weltweiten Devisenmarkt werden täglich rund 5 Bill. Dollar umgesetzt. London ist das wichtigste Handelszentrum.Das WM/Reuters Fixing, das täglich um 16 Uhr stattfindet, stand im Zentrum der Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden. Mitarbeitern der Bank of England war vorgeworfen worden, sie hätten Manipulationen am Devisenmarkt stillschweigend geduldet (vgl. BZ vom 13.2.2014). In Großbritannien drohen Händlern, die an den Kursen drehen, mittlerweile nicht nur hohe Geld-, sondern auch Gefängnisstrafen von bis zu sieben Jahren.