Währungshandel wird Regulierungsobjekt

Verband CCP12 erwartet Initiativen der Aufseher

Währungshandel wird Regulierungsobjekt

sts Frankfurt – Der Währungsmarkt könnte in den kommenden Jahren in den Fokus von Standardsetzern und Regulierern geraten. Denn trotz der Bemühungen zur Eindämmung des ungeclearten Derivatehandels (OTC-Handel) und für mehr Transparenz funktionierten diese von den G20 gesetzten regulatorischen Anreize beim Währungshandel noch nicht so gut wie etwa bei Zinsderivaten. Das sagte am Montag in Frankfurt Markus Zickwolff, CEO des Verbandes CCP12, vor Journalisten.CCP12 als Verband der Zentralen Kontrahenten hat 36 Mitglieder, die weltweit 50 Central Counterparties (CCP) betreiben. Als erster globaler Verband der Finanzbranche hat er seinen Sitz in China, was die Volksrepublik als Prestigegewinn verbucht. Der Hauptsitz in Schanghai wurde 2017 eröffnet. CEO Zickwolff hat zuvor 20 Jahre für die Deutsche Börse gearbeitet.Der Währungshandel zwischen Banken wird allerdings auch durch die in New York ansässige CLS Bank verrechnet, die anders als ein CCP kein Risikomanagement betreibt. “Das hat bisher funktioniert”, sagte Zickwolff. “Ich bin mir aber sicher, dass die Aufsichtsbehörden sich dies genau ansehen werden.”Bei anderen Derivateklassen hat sich hingegen laut einer am Montag vorgestellten Studie von CCP12 das zentrale Clearing, wie vor zehn Jahren von den G20 beschlossen, deutlich ausgeweitet. Allerdings werde, so Zickwolff, erst in den kommenden Jahren die Wettbewerbsgleichheit zwischen CCP und nichtgeclearten Märkten hergestellt sein. Dazu werde die Einführung von bilateralen Besicherungsregeln für nicht zentral verrechnete Derivate beitragen.Wettbewerbsfragen dürften bei einer nichtöffentlichen CCP-Konferenz der Europäischen Zentralbank in dieser Woche in Frankfurt auf der Agenda stehen. Diskutiert werden dürfte nach Zickwolffs Einschätzung auch das Euro-Clearing nach dem Brexit und die Konsequenzen aus der Pleite eines Clearingmitglieds bei Nasdaq Clearing in Skandinavien im vergangenen Jahr. Zickwolff zufolge ging der Pleite zwar “eine historisch starke Marktbewegung” voraus, trotzdem müsse man fragen, warum die hinterlegten Sicherheiten (Margins) so stark beeinträchtigt wurden.