Jahresergebnis

Zins-Boom gibt Swedbank Auftrieb

Die Zinswende in Schweden hat auch der Swedbank 2022 einen kräftigen Einnahmenzuwachs beschert. Bewertungsabschläge unter anderem im Norwegen-Geschäft, höhere Kreditrisikovorsorge und neue Bankenabgabe wurden überkompensiert.

Zins-Boom gibt Swedbank Auftrieb

Dank starker Zinserträge hat die Swedbank im vergangenen Jahr trotz negativer Bewertungseffekte, weniger Provisionseinnahmen und hoher Kreditrisikovorsorge mit 21,88 Mrd. skr (1,94 Mrd. Euro) 5% mehr Nettogewinn eingefahren als im Jahr zuvor. Der Nettozinsertrag legte vor dem Hintergrund der dreimaligen Leitzinserhöhungen der Notenbank auf schließlich 2,50% um fast ein Viertel auf 33,2 Mrd. skr zu und trieb die Gesamteinnahmen um 12%. Auch höhere Kreditvolumina hätten dazu beigetragen, teilte die Swedbank am Dienstag mit.

Der Anstieg des Nettogewinns war zum überwiegenden Teil auf das Zinswachstum zurückzuführen. Der Provisionsüberschuss gab um 4% nach, da Erträge aus der Vermögensverwaltung bröckelten. Die Kosten stiegen um 3%, vor allem wegen höherer Ausgaben für Personal, aber auch für IT, wie es hieß. Dazu trugen den Angaben zufolge auch mehr Kosten für Untersuchungen im Zuge der Geldwäschebekämpfung bei. Wegen des 2019 an die Öffentlichkeit gedrungenen Geldwäscheskandals laufen noch Untersuchungen von vier US-Behörden: des Justizministeriums, der Börsenaufsicht SEC, des Office of Foreign Assets Control des Finanzministeriums, das möglichen Sanktionsverstößen nachgeht, sowie der Finanzaufsicht des Staates New York. Derzeit sei nicht ersichtlich, wann die Ermittlungen abgeschlossen werden und welche finanziellen Konsequenzen sie haben, heißt es.

Bewertungsabschläge in Höhe von umgerechnet 100 Mill. Euro hatte das Institut 2022 unter anderem im Zusammenhang mit seinen norwegischen Aktivitäten und mit seiner Software zu verbuchen. Hinzu kam die Kreditrisikovorsorge, die sich auf gut 130 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr fast verneunfachte und laut Swedbank auf schwächere Ratings und makroökonomische Annahmen zurückging. Erstmals wurde die am 1. Januar 2022 eingeführte schwedische Bankensteuer fällig, die mit 82 Mill. Euro zu Buche schlug.

Künftig peilt CEO Jens Henriksson eine beständige Eigenkapitalrendite von 15% an. Die kam im Jahresschnitt auf 13,3%, betrug im vierten Quartal aber 15,8%. Für 2022 schlägt der Verwaltungsrat eine Dividende von 9,75 skr pro Aktie vor.

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