Accelleron

ABB-Aktionäre sollen Spin-off beschließen

Die Anteilseigner von ABB treffen sich auf einer außerordentlichen Generalversammlung, um die vom Verwaltungsrat beschlossene Abspaltung von Accelleron definitiv zu beschließen.

ABB-Aktionäre sollen Spin-off beschließen

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Mittwoch, 7.9.:

Die Aktionäre des Elektrotechnikkonzerns ABB halten am Mittwoch der kommenden Woche in Zürich ein außerordentliches Treffen ab. Auf dem Programm steht die vom Verwaltungsrat vorgeschlagene Abspaltung des Turbolader-Herstellers Accelleron. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Baden; in der Kleinstadt nahe Zürich befand sich einst auch der Sitz der ABB-Vorgängergesellschaft Brown Boveri (BBC), die 1988 mit der schwedischen Asea zur heutigen ABB fusioniert hatte. Accelleron ist ein traditionsreicher Ge­schäftsbereich von ABB, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1924 zurückreichen. Die Aktivität passt aber nicht mehr zum umdefinierten Kerngeschäft von ABB, das CEO Björn Rosengren mit Elektrifizierung und Automatisierung umschreibt. Accelleron fertigt Turbolader für große Verbrennungsmotoren etwa in der Hochseeschifffahrt. 75% des Umsatzes, den Accelleron für das Jahr 2021 mit 756 Mill. Dollar beziffert hat, stammen nach Angaben der Firma aus dem Service- und Wartungsgeschäft. Dieses weist eine naturgemäß geringe Wachstumsrate auf, dafür typischerweise eine große Konstanz über die Konjunkturzyklen hinweg.

Die Abspaltung soll nach dem Vorbild eines klassischen Spin-off als Ausschüttung einer Sachwertdividende in Form von Accelleron-Aktien durchgeführt werden. Die Aktien sollen im Oktober an der Schweizer Börse ins Tableau aufgenommen werden. Am vergangenen Mittwoch hat sich das Accelleron-Management auf einem Kapitalmarkttag zu den Aussichten des Unternehmens geäußert. Demnach soll im laufenden Jahr ein organisches Umsatzwachstum um rund 6% resultieren. In puncto Betriebsgewinnmarge (Ebita) wird ein Wert von etwa 24% erwartet.