Dienstag, 10.5.:

Nach einem „richtig guten Jahr für Bayer“ hat der Dax-Konzern den Schwung in den neuen Turnus offenbar mitnehmen können. In der Hauptversammlung Ende April sprach Bayer-Chef Werner Baumann von einem erfolgreichen Start ins Geschäftsjahr „trotz aller Unsicherheiten in der Welt“. Gemeint ist damit natürlich zuvorderst der Ukraine-Krieg, der Baumanns Worten zufolge im ersten Quartal noch keine Spuren in der Ergebnisrechnung hinterlassen hat. Von daher steht außer Frage, dass der Konzern, der noch immer an den Folgen der Monsanto-Übernahme knabbert, bei der Vorlage des Quartalsberichts die Prognose für das Gesamtjahr zumindest bestätigen wird.

Konkret hat sich Bayer ein um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigtes Umsatzplus von 5 % auf rund 46 Mrd. Euro vorgenommen. Zugleich soll das bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) auf 12 Mrd. Euro ausgebaut werden – ein Zuwachs um 7 %. Die hoffnungsvollen Erwartungen an den neuen Turnus haben sich bereits im Aktienkurs niedergeschlagen. Seit Anfang des Jahres hat der Dax-Wert fast ein Drittel an Wert gewonnen, derweil der Blue-Chip-Index selbst um 12 % nachgegeben hat. Mit gut 60 Euro notiert der Pharma- und Agrarchemiekonzern zwar wieder auf dem im Juli 2020 erreichten Niveau. Von den vor der Monsanto-Übernahme erreichten Niveaus ist Bayer jedoch Meilen entfernt. Zum Impulsgeber dürfte die Entscheidung des Supreme Court in den USA werden, ob er die Revision eines Roundup-Urteils zulässt.