SAP

CFO Mucic leitet Abschied ein – hohe Erwartungen bleiben

SAP hat mit ihrem Ausblick für den laufenden Turnus bei der Vorlage der Jahreszahlen enttäuscht. Die Erwartungen hat der scheidende Finanzvorstand Luka Mucic aber nicht dämpfen können. Die liegen weitaus höher als der Ausblick aus Walldorf.

CFO Mucic leitet Abschied ein – hohe Erwartungen bleiben

scd

Freitag, 22.4.:

Für SAP ist der Zwischenbericht zum ersten Quartal 2022 kein Routinetermin. Und das liegt nicht primär daran, dass die Gründung des Dax-Konzerns sich im April zum 50. Mal gejährt hat. Vor allem handelt es sich um die erste Zahlenvorlage, seit CFO Luka Mucic seinen nahenden Abschied von SAP im kommenden Jahr angekündigt hat. Umso genauer dürften die Investoren hinschauen, ob der Softwarekonzern die eigenen Prognosen, vor allem aber die Erwartungen der Marktbeobachter weiter erfüllen kann.

Zuletzt hatte sich das Wachstumstempo der Walldorfer in der Cloud beschleunigt. Allerdings hatte der Ausblick von Europas größtem Softwarekonzern die Analysten enttäuscht. Das Wachstumsziel für die Cloud, das SAP mit 23 bis 26 % im Gesamtjahr ansetzt, dürfte den Unternehmensbeobachtern zufolge bereits im ersten Vierteljahr klar übertroffen werden. Im Schnitt rechnen die von Vara Research befragten Analysten mit einem Wachstum um 28,5 % auf 2,76 Mrd. Euro. Die größten Optimisten trauen SAP sogar mehr als 30 % Cloud-Wachstum zu. Für die Cloud- und Softwareerlöse insgesamt stellt SAP im Gesamtjahr ein Plus von 4 bis 6 % in Aussicht, was in etwa der Wachstumsrate von 2021 entspricht. Auch hier sind die Unternehmensbeobachter deutlich zuversichtlicher gestimmt. Sie tippen im Schnitt auf 7,5 % Wachstum im Gesamtjahr und rechnen sogar mit einem Plus von 10 % im ersten Quartal. Ergebnisseitig sind die Unternehmensbeobachter derweil zurückhaltender. Sie erwarten allenfalls ein leichtes Plus, nachdem SAP sogar auf einen Rückgang im Gesamtjahr eingestimmt hat.