Quartalszahlen

Gerresheimer muss um Gunst der Anleger buhlen

Die Aktie von Gerresheimer läuft dem Markt hinterher. Nun sind Investoren darauf fokussiert, ob der Hersteller von Impfstofffläschchen den Anstieg der Kosten besser im Griff hat.

Gerresheimer muss um Gunst der Anleger buhlen

ak

Dienstag, 12.10.:

Wenn es nach der Aktienkursentwicklung geht, ist das dritte Quartal für Gerresheimer gar nicht gut gelaufen. Schon bei der Bekanntgabe der Zahlen des zweiten Quartals, das bei dem Pharmazulieferer am 31. Mai endet, goutierten die Investoren die Performance nicht und schickten die Gerresheimer-Titel um 9 % in den Keller.

Kritik entzündete sich an der gesunkenen Marge des Spritzenherstellers, der eigentlich gerade einen Lauf hat. Denn Gerresheimer gehört zu den nur drei Produzenten weltweit, die Impfstofffläschchen aus dem hochwertigen Borosilikatglas herstellen. Das Wachstumstempo hatte sich durch die starke Nachfrage nach den Spezial-Behältern zuletzt spürbar erhöht – organisch lag das Umsatzplus im zweiten Quartal bei 7,5 %. Doch das Ergebnis konnte nicht Schritt halten.

Konzernchef Dietmar Siemssen hatte dafür höhere Kosten für Rohstoffe, Energie und CO2-Zertifikate verantwortlich gemacht und darauf hingewiesen, dass Gerresheimer die Aufwendungen zeitlich versetzt an die Kunden weitergeben könne. Er hatte deshalb die Messlatte hoch angelegt: „Wir blicken sehr zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte und das dritte Quartal“, hatte sich der Vorstandschef selbstbewusst gezeigt.  Die Anleger haben augenscheinlich begrenztes Vertrauen: Der Kurs konnte in den vergangenen drei Monaten mit dem MDax als Benchmark nicht mithalten.