Besser hätte das IPO-Jahr für den deutschen Aktienmarkt nicht beginnen können. Denn bei hoher Investorennachfrage zog die Aktie des Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1 am Donnerstag an ihrem ersten Handelstag sehr stark an. Mit 38 Euro bereits am oberen Ende der nach unten bis 32 Euro reichenden Angebotsspanne platziert, kam der erste Kurs bei 55 Euro zustande. Nach einer Tagesspanne von 50 bis 56,76 Euro schloss die Aktie bei 53 Euro, was einem Gewinn für die Zeichner von 39,5% entspricht.

Unter Zugrundelegung des Angebotspreises ergibt sich eine Börsenbewertung des Unternehmens von rund 7,9 Mrd. Euro, 23% des Grundkapitals sind an der Börse handelbar. Mit den Kurssteigerungen vom Donnerstag ist die Aktie ein Kandidat für den MDax. Der Bruttoerlös aus der Platzierung beläuft sich auf rund 1Mrd. Euro.

Das im Jahr 2012 gegründete Berliner Unternehmen ist vor allem durch sein intensiv im Fernsehen beworbenes Portal Wirkaufendein­auto.de bekannt. Zudem verkauft es unter der Marke „Autohero“ in neun europäischen Ländern Gebrauchtwagen direkt an Verbraucher. Der Großteil des Bruttoerlöses soll laut dem Unternehmen, nach eigenen Angaben der größte Gebrauchtwagenhändler Europas, in die weitere Beschleunigung des Wachstums seines Geschäfts investiert werden, insbesondere in das Autohero-Angebot. Damit solle die Auto1 Group als „die bevorzugte Adresse für den Online-Kauf und -Verkauf von Gebrauchtwagen in Europa“ ge­stärkt werden.

„Heute ist ein fantastischer Tag für die Auto1 Group, und wir sind sehr stolz darauf, nun Teil der Börsenfamilie zu sein“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Bertermann. „Wir sind in den letzten Jahren sehr erfolgreich gewachsen, und der heutige Börsengang ist der Startschuss für die nächste Phase dieser unglaublichen Wachstumsgeschichte. Wir wollen weiterhin unsere Mission erfüllen und die beste Plattform schaffen, um Autos online zu kaufen und zu verkaufen.“

Notiert ist die Aktie des Unternehmens im Prime-Standard-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse. Begleitet wurde die Börseneinführung von BNP Paribas, Citigroup, Goldman Sachs und der Deutschen Bank. Goldman Sachs agiert als Designated Sponsor für den Xetra-Handel. Spezialist für den Präsenzhandel an der Börse Frankfurt ist die Oddo Seydler Bank.