Wachstumswerte

Baillie Gifford erwartet fruchtbare Zeiten für Growth

Der schottische Assetmanager Baillie Gifford hält Growth-Investments langfristig für lohnenswert. So entstünden durch technologische Innovationen gewaltige Chancen am Gesundheitsmarkt.

Baillie Gifford erwartet fruchtbare Zeiten für Growth

xaw Frankfurt

Der Assetmanager Baillie Gifford erwartet fruchtbare Zeiten für Growth-Investments. „Die vergangenen beiden Jahrzehnte waren für innovative Wachstumsunternehmen sehr erfolgreich, doch in großen Teilen der Wirtschaft hat sich noch keine Disruption eingestellt“, sagt Helen Xiong, Partnerin bei dem schottischen Vermögensverwalter. Nun stünden Wirtschaft und Märkte vor Umwälzungen.

„Menschen denken üblicherweise linear, technologische Innovation schreitet aber exponentiell voran“, führt Xiong aus. Wegweisende Entwicklungen, zum Beispiel in Wachstumssegmenten wie Healthcare, existierten häufig mehrere Jahrzehnte lang weitestgehend unbemerkt, bevor sie innerhalb kürzester Zeit ganze Branchen umkrempelten.

So habe das 1990 gestartete Humangenomprojekt (HGP) bei der Erforschung des menschlichen Erbguts in den ersten zehn Jahren kaum öffentlichkeitswirksame Fortschritte erzielt – Beobachter hätten erwartet, dass der Forschungsrahmen von 15 Jahren verfehlt würde. Auf einen großen Durchbruch im Jahr 2000 seien aber so schnelle Fortschritte gefolgt, dass das HGP zwei Jahre früher als geplant habe abgeschlossen werden können. „Seitdem sind die Kosten für DNA-Sequenzierung drastisch gesunken“, sagt Xiong.

Dies biete Investmentchancen. Baillie Gifford ist beim Vorreiter bei DNA-Sequenzierungssystemen, Illumina, investiert. Dieser ist laut dem Assetmanager aufgrund des Wachstums in der Onkologie, der Behandlung seltener Krankheiten sowie der Schwangerschaftsvorsorge in der Lage, seinen Absatz in den kommenden fünf Jahren zu verdoppeln.

Auch in anderen Wachstumssegmenten wie erneuerbaren Energien dürften Kostensenkungen laut Xiong zu einem großflächigen Einsatz innovativer Technologien führen. In der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass Growth-Unternehmen, die frühzeitig Innovationen ermöglichten, auch langfristig eine Dominanz entwickelten. So werde der Internetsektor von wenigen großen Spielern wie Google und Amazon kontrolliert.

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