Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Dienstag um 1% auf 105,25 Dollar je Barrel gesunken. Die US-Leichtölsorte West Texas Intermediate verbilligte sich um 1% auf 101,60 Dollar. Am Markt wurde auf die Gefahr einer ausgeprägten Rezession als Folge des Ukraine-Kriegs und vor allem der westlichen Sanktionen hingewiesen. So hat der Internationale Währungsfonds IWF am Dienstag gewarnt, eine Unterbrechung der russischen Gasversorgung werde für eine gesamtwirtschaftliche Kontraktion um mehr als 5% in europäischen Ländern wie der Tschechischen Republik, Ungarn, der Slowakei und Italien sorgen.

Am Vortag war der Ölpreis noch kräftig gestiegen und hatte die Marke von 100 Dollar wieder überschritten, mit Blick auf die Sorge, dass die Versorgung Westeuropas mit russischem Gas gänzlich unterbrochen werden könnte. Die Analysten der Commerzbank verweisen in diesem Zusammenhang auf den schwächeren Dollar und eine allgemein bessere Marktstimmung. Zudem habe US-Präsident­ Joe Biden bei seinem Besuch in Saudi-Arabien keine klare Zusage für eine höhere Ölproduktion erhalten. Ein US-Regierungsvertreter habe im amerikanischen Fernsehen zwar die Hoffnung geäußert, dass die Opec ihre Produktion weiter erhöhen werde, aber keine konkreten Zahlen nennen können.

Am europäischen Spotmarkt für Erdgas ist die Notierung am Dienstag gesunken. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF gab die Notierung um 1,6% auf 154,75 Euro je Megawattstunde nach. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, der russische Gasexporteur Gazprom werde nach dem Ende der Wartung am Donnerstag die Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 wieder aufnehmen. Zuvor hatte es in der Europäischen Union erhebliche Sorgen gegeben, dass die Lieferungen nicht wieder aufgenommen werden.