Märkte am Mittag

Dax-Rekordjagd geht weiter

Der deutsche Leitindex hat seine Rekordjagd auch am Dienstag fortgesetzt. Auch zwei Dax-Schwergewichte konnten zulegen.

Dax-Rekordjagd geht weiter

Die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt ist auch am Dienstag nicht abgerissen. Nach einem trägen Start machte sich der Leitindex Dax am Vormittag auf den Weg zu einem weiteren Höchststand und ließ erstmals die runde Marke von 17.500 Punkten hinter sich. Es war der vierte Börsentag in Folge mit einem Rekordhoch. Zuletzt stieg der Dax um ein halbes Prozent auf 17.504 Zähler. Der MDax lag am Dienstagmittag mit 0,3% im Plus bei 25.869 Punkten. Der EuroStoxx 50 legte ebenfalls um 0,3% zu.

"Viele Aktienmärkte haben neue Hochs erreicht. Warum auch nicht? Die Zinsen dürften nicht weiter steigen, und mit einer Rezession ist nicht zu rechnen, schon gar nicht in den USA", schrieb Chefanleger Chris Iggo von Axa Investment Managers. Eine Antriebsfeder für die Gewinne der Unternehmen seien neue Technologien. Diese hätten eine höhere Produktivität zur Folge, nicht zuletzt Künstliche Intelligenz.

Ob die Hausse weiter genährt wird, dürfte sich vor allem gegen Ende der Woche zeigen, wenn wichtige Inflationsdaten aus den USA und der Euro-Zone anstehen. Investoren hoffen, dass der Inflationsdruck spürbar nachlässt und damit der Weg für eine schnelle Zinswende der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank frei gemacht wird. Viele Währungshüter dies- und jenseits sprachen sich zuletzt allerdings für ein eher behutsames Vorgehen aus.

Munich Re leichter

Getragen wurde der Anstieg am Dienstag vor allem von Kursgewinnen im Automobilsektor und von den beiden Dax-Schwergewichten SAP und Siemens. Letztere legten um jeweils rund 1% zu. Für SAP war es das dritte Rekordhoch in Folge, hier machte die Bank J.P. Morgan mit einem Kursziel von 205 Euro ein Aufwärtspotenzial von fast 20% aus. Auch Siemens erreichten ein historisches Hoch.

Im Dax lagen Munich Re nach Geschäftszahlen leicht im Minus. Die Aktien des weltgrößten Rückversicherers waren zuletzt nach dem Anstieg über 400 Euro von einem Hoch zum nächsten geeilt. Die deutlich höhere Dividende reichte nun nicht aus, um die Investoren nach dem guten Lauf der Aktie seit Jahresbeginn zu überzeugen. Unter dem Strich lag der Gewinn 2023 bei 4,6 Milliarden Euro und damit rund 700 Millionen Euro niedriger als im Jahr davor.

Viel Puma-Potenzial

Puma-Aktien gewannen 0,6%. Das Unternehmen kehre zu einer positiven Gewinndynamik zurück, schrieb Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank. Er attestierte dem Kurs fast 50% Aufwärtspotenzial.

Die Aktien von Dürr stiegen um 3,7%. Der Anlagenbauer für die Autobranche traf mit seinen Ergebnissen für 2023 weitgehend die Markterwartungen. Die Papiere des Halbleiter-Ausrüsters PVA Tepla verteuerten sich an der Spitze des SDax um 7,6%, angetrieben von einem optimistischen Umsatzziel für das Jahr 2028.

Schlusslicht im MDax waren die Anteile von Aixtron mit einem Abschlag von 2,2%. Hier belastete die Streichung einer Kaufempfehlung durch die japanische Bank Nomura.

Bitcoin legen zu

Eine besser als erwartet ausgefallene Jahresbilanz trieb die Aktien des französischen Bau- und Telekommunikationskonzerns Bouygues an der Pariser Börse zeitweise mehr als 7% in die Höhe. Zuwächse in fast allen Segmenten konnten die Schwäche des Immobiliengeschäftes laut Konzernangaben ausgleichen. Für 2024 kündigte Bouygues ein leichtes Umsatzplus an.

Deutlich nach oben ging es auch für die Kryptowährung Bitcoin, die mit 57.035 Dollar auf den höchsten Stand seit Dezember 2021 kletterte. Die Cyber-Devise Ether überstieg zum ersten Mal seit knapp zwei Jahren die Marke von 3.200 Dollar. Bitcoin-Anleger könnten schon bald die Marke von 60.000 Dollar ins Auge fassen, sagte Timo Emden, Marktanalyst bei Emden Research. Investoren dies- und jenseits des Atlantiks befänden sich im "Halving"-Fieber. Mit "Halving" bezeichnen Experten die automatische Halbierung der Bitcoin-Menge, die in einem bestimmten Zeitraum durch "Schürfen" neu geschaffen werden kann und Inflation verhindern soll. Die künstliche Verknappung der ausgegebenen Bitcoin-Menge zum "Halving"-Termin im April könnte die Karten neu mischen, sagte Emden.