In ihrer aktuellen Investorenumfrage stellen die Analysten von Sentix einen „richtigen Paukenschlag“ im Sentiment der Anleger fest. „Die Stimmungsdaten springen kräftig nach oben, die Bullen sind voll erwacht und feiern die Märkte“, sagt Manfred Hübner, Geschäftsführer von Sentix. So ist in der Umfrage die Quote der Bullen am US-Aktienmarkt binnen Wochenfrist um 22 Prozentpunkte auf 47% nach oben geschnellt.

Ein solcher Anstieg der Bullenquote sei außergewöhnlich und selten. „Solche Schübe von Euphorie waren meist keine guten Vorboten für die Märkte“, analysiert Hübner. „Zumal die bullishe Sentimententwicklung wohl nicht auf einem bullishen Sentimentimpuls beruht.“ Denn das strategische Grundvertrauen falle bei beiden Anlegergruppen, privaten wie institutionellen Anlegern, zurück. „So sieht nicht der Aufbruch in einen Bullenmarkt aus“, meint der Sentix-Geschäftsführer. Bleibe die Frage, was die Anleger so entzückt habe. Das sei aus den Daten jedoch nicht erkennbar. Erkennbar sei aber, dass dies die schwächste Datenlage für Aktien seit längerem sei.

Auch in Deutschland zeige sich das gleiche Bild. „Die Stimmung ist blendend, doch die strategischen Grunderwartungen sinken“, erläutert Hübner. „Eine sehr unvorteilhafte Entwicklung, die sich in unserem Investmentansatz auch in deutlich negativen Modellsignalen zeigt.“

Eine Ausnahme bildeten die mittelfristigen Erwartungen der Anleger zu den Aktien in China. Der strategische Bias steige hier gegen den allgemeinen Trend leicht an. Damit könnten hier Bestände nach Meinung von Hübner wohl noch gehalten werden.

Während die Aktienstimmung sehr bullish geworden sei, zeige sich bei Anleihen das gegenteilige Bild. Positiv für Bonds sei auch der Anstieg des strategischen Grundvertrauens in den USA auf den höchsten Wert seit August 2019.