Devisen

Euro schwankt nach Notenbank­sitzung stark

Der Euro hat am Donnerstag rund um die EZB-Zinssitzung stark geschwankt. Auch die Regierungskrise in Italien steht im Fokus der Teilnehmer am Devisenmarkt.

Euro schwankt nach Notenbank­sitzung stark

xaw Frankfurt

Der Euro hat sich am Donnerstag stark schwankungsanfällig gezeigt. Vor Veröffentlichung der Ergebnisse der jüngsten Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) sackte die Gemeinschaftswährung auf 1,0155 Dollar ab, im Anschluss schnellte sie dann bis auf 1,0278 Dollar in die Höhe. Den zwischenzeitlichen Gewinn von 1% gegenüber dem Referenzkurs vom Vortag gab der Euro aber fast vollständig wieder ab, am Abend notierte er noch mit einem Plus von 0,2% zu 1,0192 Dollar.

Den vorübergehenden steilen Anstieg führten Händler auf die Entscheidung der EZB zurück, den Leitzins stärker als erwartet um 50 Basispunkte anzuheben. In den vergangenen Wochen hatten das zögerliche Vorgehen der Währungshüter und die zugleich aggressivere geldpolitische Straffung durch die Federal Reserve den Euro im Vergleich zum Greenback geschwächt. Während der Pressekonferenz von EZB-Präsidentin Christine Lagarde verflog die Euphorie der Investoren aber wieder. Am Markt wachsen die Zweifel bezüglich des neuen Antifragmentierungswerkzeugs, mit dem die Notenbank sicherstellen will, dass Zinserhöhungen Mitgliedstaaten wie Italien nicht über Gebühr belasten.

Die Regierungskrise in dem hoch verschuldeten südeuropäischen Land stand ebenfalls im Fokus der Marktteilnehmer. Staatspräsident Sergio Mattarella nahm das Rücktrittsgesuch von Ministerpräsident Mario Draghi am Donnerstag an und machte per Dekret den Weg für Neuwahlen in Italien frei.

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