Anleihen

Hoffnung auf sinkende Inflation drückt Bondrenditen

Die Hoffnungen auf eine weiter sinkende Inflation in Deutschland haben die Bondrenditen weiter nach unten befördert. Grund waren die deutlich fallenden Importpreise.

Hoffnung auf sinkende Inflation drückt Bondrenditen

kjo Frankfurt

Hoffnungen auf eine weiter zurückgehende Inflation in Europa, aber auch in anderen Regionen der Welt haben die Renditen der europäischen Staatsanleihen am Mittwoch weiter nach unten getrieben. Die zehnjährige Bundrendite fiel bis auf ein Tagestief von 2,26% nach 2,38% am Vortag. Bei der 30-jährigen Bundrendite kommt langsam die 2-Prozent-Marke wieder in Sichtweite. Das Tagestief wurde mit 2,11% erreicht nach 2,22% am Tag zuvor. Im späten europäischen Handel lagen die zehn- und die 30-jährige Bundrendite bei Werten von 2,27% bzw. 2,12% und damit weiterhin nahe den Tagestiefs.

Genährt wurden die Inflationshoffnungen für Deutschland durch einen Rekordrückgang der Preise für Importe. Die Einfuhren verbilligten sich im November um 4,5% im Vergleich zum Oktober. „Einen Preisrückgang gegenüber dem Vormonat in dieser Höhe hat es bisher nicht gegeben“, teilte das Statistische Bundesamt hierzu mit. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Minus von 1,6% gerechnet. Für den dritten Rückgang in Folge sorgte vor allem günstigere Energie, deren Einfuhrpreise sich um 16,1% verbilligten.

Auch das Geschäft am Primärmarkt Europas belebte sich. Erste grüne Bonds tauchten wieder auf den Screens auf. Irland kündigte an, über einen neuen 20-jährigen grünen Bond 2 bis 3 Mrd. Euro aufnehmen zu wollen. Der Deal soll in naher Zukunft an den Markt kommen. 7 bis 11 Mrd. Euro wollen die Iren insgesamt in diesem Jahr aufnehmen.