Rohstoffe

Kurdistan-Streit treibt Ölpreis hoch

Die abebbenden Sorgen hinsichtlich des Zustandes des globalen Bankensystems sowie Lieferunterbrechungen von Öl aus dem irakischen Kurdistan haben am Mittwoch für einen Anstieg des Ölpreises gesorgt.

Kurdistan-Streit treibt Ölpreis hoch

ku Frankfurt

Die abebbenden Sorge hinsichtlich des Zustandes des globalen Bankensystems sowie Lieferunterbrechungen von Öl aus dem irakischen Kurdistan haben am Mittwoch für einen Anstieg des Ölpreises gesorgt. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte um 1,1% auf 79,55 Dollar je Barrel zu. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,3% auf 74,16 Dollar.

In der halbautonomen irakischen Provinz Kurdistan können derzeit rund 450000 Barrel pro Tag, das ist in etwa ein halbes Prozent der gesamten globalen Ölförderung, nicht über eine Pipeline von den Ölfeldern in Kirkuk zum türkischen Hafen von Ceyhan transportiert werden. Nach Einschätzung von Analysten ist dies der Hauptgrund, dass sich der Brent-Ölpreis derzeit in der Nähe der Marke von 80 Dollar aufhält. Ursache für die Lieferunterbrechungen ist ein Rechtsstreit, der darauf basiert, dass die Ölexporte ohne Lizenzen der Zentralregierung in Bagdad und somit illegal erfolgen. Die irakische Regierung hat nun einen Prozess vor einem internationalen Schiedsgericht gegen die Türkei gewonnen, die das kurdische Öl trotz fehlender Exportgenehmigungen per Pipeline nach Ceyhan transportiert hatte. Derzeit laufen Gespräche zwischen Ankara, Bagdad und der kurdischen Regionalregierung, derweil muss die Ölproduktion der irakischen Provinz eingestellt werden oder in Lager gehen. Die meist westlichen Ölfirmen, die die kurdischen Ölfelder ausbeuten, berichten bereits darüber, dass die Förderung heruntergefahren wird.

Der Preis für Erdgas am europäischen Sportmarkt befindet sich nach wie vor auf einem niedrigen Niveau. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF wurde der Monatskontrakt am Mittwoch zu 43,31 Euro je Megawattstunde gehandelt, ein Anstieg gegenüber Vortag um 1,3%. Mit Blick auf eine zu erwartende Knappheit des Energieträgers über den nächsten Winter notieren die länger laufenden Kontrakte spürbar höher. So wird der Dezember-Kontrakt zu 53,80 Euro je Megawattstunde gehandelt.