Aktienmärkte

Luxussektor stellt Dynamik unter Beweis

Der Luxusmarkt gilt als widerstandsfähig. Aber auch diese Branche ist Veränderungen unterworfen. Das halten die Vermögensverwalter von GAM in einer Einschätzung fest.

Luxussektor stellt Dynamik unter Beweis

Luxussektor stellt Dynamik unter Beweis

GAM: Eine der widerstandsfähigsten Branchen der Welt – Aber starke Veränderungen

kjo Frankfurt

Der Luxussektor ist einer der dynamischsten und widerstandsfähigsten Sektoren der Welt. Er hat immer wieder Herausforderungen und Krisen gemeistert und ist gestärkt und profitabler daraus hervorgegangen. Diese Einschätzung vertreten die Kapitalmarktexperten des Vermögensverwalters GAM. Die Covid-19-Pandemie habe jedoch noch nie dagewesene Veränderungen und Störungen für den Sektor mit sich gebracht und ihn gezwungen, sich anzupassen und umzugestalten. „Die Luxusausgaben in China, dem wichtigsten und einflussreichsten Markt für Luxusmarken, sind in die Höhe geschnellt und normalisieren sich nun. Luxusmarken haben auch einen Polarisierungseffekt erlebt, bei dem die stärkeren Marken auf Kosten der schwächeren erhebliche Marktanteile gewonnen haben“, halten die Experten fest.

Starke Veränderung

Der Luxusmarkt habe sich von 2019 bis 2023 in Bezug auf Geografie und Nationalität stark verändert. China habe seinen Anteil am Sektor von 14 auf 28% verdoppelt, während Asien insgesamt seinen Anteil von 28 auf 47% erhöht habe und damit die wichtigste Region für Luxusmarken geworden sei. In Europa hingegen sei der Anteil von 49 auf 30% gesunken, was vor allem auf den Rückgang des Tourismus und Reiseverkehrs aufgrund von Covid-19 und die strengeren Grenzkontrollen der chinesischen Behörden zurückzuführen sei.

China als Antriebskraft

Chinesische Verbraucher seien die Hauptantriebskräfte des Luxussektors und würden in diesem Jahr schätzungsweise 36 bis 38% des weltweiten Umsatzes ausmachen, verglichen mit 34% im Jahr 2019. Konservativeren Prognosen von Bain zufolge dürften chinesische Verbraucher ihren Status als dominierende Nationalität für Luxus weiter ausbauen und bis 2030 einen Anteil von 38 bis 40% an den weltweiten Käufen erreichen. „Allerdings kaufen sie jetzt mehr Luxusgüter vor Ort, da es teurer und schwieriger wird, ins Ausland zu reisen. Im Jahr 2019 entfielen 34% der Luxusverkäufe auf chinesische Verbraucher, aber geografisch gesehen nur 14% auf China. Dies liegt daran, dass sie ihre Ausgaben in anderen Ländern tätigten, insbesondere in Europa, Japan, Südkorea und Hawaii“, so die Experten. Da sich der Trend hin zu einer stärkeren Konzentration auf das Inland verlagere, werde geschätzt, dass China im Jahr 2023 geografisch 28% der weltweiten Luxusverkäufe ausmachen werde.

Die Luxusbranche stehe vor einer neuen Realität, in der Asien mehr denn je eine Rolle spiele und Europa immer weniger. Laut Daten von Statista würden asiatische Verbraucher in diesem Jahr etwa 55% des Luxussektors ausmachen, während europäische Verbraucher nur 15% erreichen würden. „Luxusmarken müssen die richtigen Geschäfte, die richtige digitale Präsenz, die richtige Preisgestaltung und die richtigen Botschafter in Asien, insbesondere in China, haben, um auf dem Markt erfolgreich zu sein“, halten die Experten von GAM fest. „Der Luxussektor hat sich seit der globalen Finanzkrise 2007 bis 2008 stark verändert. Er ist jetzt größer, profitabler und widerstandsfähiger und stärker vom asiatischen Markt abhängig. Chinesische Verbraucher sind dabei die wichtigsten und einflussreichsten Kunden für Luxusmarken“, so die Experten.

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