China

Neuer Schock für Chinas Immobilienaktien

Die Sorge um die Tragfähigkeit hoch verschuldeter chinesischer Immobilienentwickler lässt neue Unwetter aufziehen. Evergrande fällt auf Rekordtief.

Neuer Schock für Chinas Immobilienaktien

nh Schanghai

An Chinas Aktienmärkten lässt die Sorge um die Tragfähigkeit hoch verschuldeter heimischer Immobilienentwickler neue Unwetter aufziehen. Besonders im Regen steht nun der bis vergangene Woche noch als relativ solide eingeschätzte Sektorriese Shimao Group Holdings, den man zur ersten Garde der chinesischen Wohn- und Ge­werbeimmobilienentwickler rechnen kann.

Die Aktien des Bauträgers Shimao Group und seiner separat an der Hongkonger Börse gelisteten Gebäudedienste-Tochter Shimao Services Holdings befinden sich im freien Fall, nachdem sich herausgestellt hat, dass es zu einer Assetverschiebung zwischen den beiden Gesellschaften gekommen ist, die als versteckte Finanzierungshilfe des Gebäudemanagers an die Konzernmutter angesehen werden kann.

Die Anleger versetzt dies in Angst und Schrecken, weil das Manöver darauf schließen lässt, dass der Immobilienentwickler in Liquiditätsnöte geraten ist, die seine Zahlungsfähigkeit in Frage stellen. Damit rückt Shimao zumindest in den Augen der Marktteilnehmer zum nächsten großen Problemfall im chinesischen Immobiliensektor auf, der vom dramatisch überschuldeten und bereits zahlungsunfähigen Wohnbauriesen China Evergrande in eine aufsehenerregende Krise gestürzt worden ist. Gleichzeitig kommt der Verdacht auf, dass auch andere chinesische Bauträger ihre zumeist in den vergangenen zwei Jahren abgespaltenen und an die Börse gebrachten Property-Services-Einheiten für börsenrechtlich fragwürdige Unterstützungsaktionen missbraucht haben könnten.

Am Dienstag brach die bereits am Montag gezwiebelte Aktie der Shimao Group um weitere 20% ein, während die Titel von Shimao Services (siehe Chart) sogar um 32% abstürzten. Beide Werte notieren nun auf ihrem Allzeittief. Gleiches gilt für die Aktie von China Evergrande, die nochmals rund 9% verlor, während die ebenfalls als Wackelkandidat geltende Sunac China Holdings um 13% einbüßte. Insgesamt fielen die in Hongkong gelisteten chinesischen Immobilienwerte am Dienstag um weitere 4%. Das noch breiter gefasste Branchenbarometer Bloomberg China Real Estate Index wiederum rutschte auf ein Fünfjahrestief ab.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.