Unternehmensanleihemarkt

Selektive Chancen bei asiatischen Firmenbonds

Die Experten von Nikko Asset Management sehen durchaus Chancen bei asiatischen Unternehmensanleihen. Das Hauptrisiko für die Märkte bestehe in einer aggressiveren Geldpolitik der Fed.

Selektive Chancen bei asiatischen Firmenbonds

kjo Frankfurt

Mehr Impfungen, weniger Lockdowns und eine anhaltende Unterstützung durch die Politik eröffnen Chancen bei asiatischen Unternehmensanleihen, so die Einschätzung von Nikko Asset Management. Aber die Fixed-Income-Experten warnen auch vor Risiken. Mittelfristig würden Perspektiven für eine moderate Einengung der Renditeaufschläge in den kommenden sechs Monaten bestehen. Allerdings hätten die kurzfristigen Risiken und die Marktschwankungen zugenommen. Bei Unternehmensanleihen sollte man daher schrittweise und selektiv zugreifen.

Die zaghafte Verbesserung der Corona-Lage in vielen asiatischen Volkswirtschaften spreche dafür, dass der Wachstumsrückschlag nur vorübergehend sei. Mehr Impfungen, die allmähliche Wiedereröffnung in vielen Ländern sowie eine unterstützende Fiskal- und Geldpolitik dürften die Wachstumsdynamik nach Ansicht der Experten in Richtung 2022 wiederbeleben. Auch die Fundamentaldaten der Unternehmenskredite dürften robust bleiben, auch wenn die positive Ertragsdynamik in der zweiten Jahreshälfte 2021 schwächer ausfallen und je nach Sektor unterschiedlich stark ausgeprägt sein könnte. Einige Risiken könnten diesen zuversichtlichen Ausblick empfindlich stören. Dazu gehöre vor allem eine stärkere Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft durch die anhaltende Verschärfung im Immobiliensektor, regulatorische Reformen in der Technologiebranche und anderen Sektoren, verstärkte Bemühungen um eine Reduzierung von CO2-Emissionen und sporadische lokale Corona-Ausbrüche. Ein ungeordneter Zahlungsausfall von Evergrande, mit dem man bei Nikko Asset Management nicht rechnet, könnte die Marktstimmung ebenfalls vorübergehend trüben.

Anhaltende Ungewissheit

Zu den weiteren Hauptrisiken würden eine aggressivere Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank Fed, ein Scheitern des US-Kongresses bei der Anhebung oder Aussetzung der Schuldenobergrenze sowie aufkeimende globale Stagflationssorgen aufgrund von Energieverknappung und eines daraus resultierenden Anstiegs der Energiepreise gehören. Im Hintergrund sorgten außerdem die Beziehungen zwischen den USA und China für anhaltende Ungewissheit an den Kapitalmärkten.